Skagerrakschlacht: Georg von Hase: Die zwei weissen Völker! (1920)

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22 Erster Teil Deutschlands in der Welt. Beide vertraten den Standpunkt, daß England Deutschland nicht von der Welt absperren wolle; wenn es trotzdem zum Kriege käme, so müßte er von Deutsch¬ land ausgehen, nicht von England. Ziemlich spät fuhren wir auf den „King George V.“ zurück, wo wir noch eine Zeitlang im smoking-room der Offiziersmesse zusammensaßen. Ich freundete mich bei solchen Gelegenheiten mit dem Artillerie¬ offizier des „King George V.“, commander Brownrigg, an. Er erzählte mir viele interessante artilleristische Details, zeigte mir in seiner Kammer Schießlisten und Ergebnisse von Prüfungsschießen und Zeugnisse über erworbene Schie߬ preise. Wir fanden uns in unserer Liebhaberei für das Schießen mit Schiffsgeschützen. In der englischen Marine hat man es verstanden, die Artillerieoffizier-Laufbahn zur angesehensten und erstrebenswertesten für alle Seeoffiziere zu machen. In der deutschen Marine war nicht die Haupt¬ waffe, die Artillerie, sondern eine Nebenwaffe, die Torpedo¬ waffe, das Ziel der Sehnsucht aller tüchtigen Offiziere ge¬ worden. Ich habe das immer sehr bedauert und für einen großen Fehler gehalten. Diese Bevorzugung der Torpedo¬ waffe hatte ihre Berechtigung, als unsere Marine noch so schwach war, daß ein Kampf um die Seeherrschaft, die sich hur durch die Artillerie kampfkräftiger Schiffe erkämpfen läßt, von vornherein aussichtslos erschien. Churchill hat während des Krieges — nach der Skagerrak-Schlacht — sehr richtig gesagt: „Die erste Seemacht verläßt sich auf das Geschütz; die zweite muß ihre Hoffnungen auf den Torpedo setzen“. Dadurch, daß wir tatsächlich unsere Hoffnung im Kriege fast nur auf den Torpedo gesetzt haben, haben wir bis zu einem gewissen Grade auf die Kampfart einer ersten Seemacht verzichtet. Erst in der. Skagerrak-Schlacht, also fast zwei Jahre nach Kriegsausbruch, hat der Flottenchef Admiral Scheer den Artilleriekampf auf hoher See gewagt, nachdem vorher seine Vorgänger, die Admirale v. Ingenohl und v. Pohl, keine der sich öfters bietenden Möglichkeiten zur Hochseeschlacht