Skagerrakschlacht: Georg von Hase: Die zwei weissen Völker! (1920)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

130 Zweiter Teil. Neuntes Kapitel schoß, aber von den sechs Geschützen der Seite waren nur noch zwei brauchbar. Das Rohr des vierten Geschützes war infolge eines Rohrkrepierers auseinander geborsten, und das dritte Geschütz war völlig zerschossen. Die beiden noch in¬ takten 15 cm-^Geschütze schossen aber lebhaft mit. Leider versagte jetzt im Turm „Bertha“ die Richtungsweiser¬ anlage. Nun hatte ich bloß noch einen einzigen Turm, den ich mittels meines Sehrohres auf den Gegner richten konnte! Dem Turm „Bertha“ wurde aus der Artilleriezentrale nach dem Kontrollapparat dauernd die Richtung meines Sehrohres zugerufen, das war ein gewisser Anhalt für den Turmkom¬ mandeur, genügte aber natürlich nicht bei dem in dauernder Bewegung befindlichen Schiffe. Und mit dem Turmfernrohr war der Feind vom Turmkommandeur auf die Dauer nicht festzustellen. Man sah ja eigentlich nur die feurigen, lecken¬ den Augen, die das uns gegenüberstehende Ungeheuer ge¬ legentlich öffnete — nämlich wenn es eine Salve schoß. Ich . schoß jetzt immer auf ein Schiff, das abwechselnd Doppel¬ schüsse aus je zwei Türmen feuerte. Wie zwei feurige, breite Augen sah dann das Mündungsfeuer aus. Und plötz¬ lich schoß mir durch den Kopf, wo ich so etwas bereits einmal gesehen hatte: Sascha Schneiders Bild „Das Gefühl der Abhängigkeit“ hatte in mir ähnliche Gefühle erweckt, wie ich sie jetzt empfand. Es stellt ein schwarzes Ungeheuer mit verschwommenen Umrissen dar, schläfrig seine feurigen Augen ab und zu auf einen gefesselten Menschen richtend, bereit zur tödlichen Umarmung. Nicht viel anders kam mir unser Züstand jetzt vor. Doch der Kampf mit dem Unge¬ heuer mußte ausgekämpft werden! Der Turm? „Anna“ unter der Führung des braven Stückmeisters Weber — den Turm¬ kommandeur hatte ich als Ersatz für den abkommandierten vierten Artillerieoffizier in den hinteren Stand geschickt — schoß unentwegt weiter, und ebenfalls die wackere „Schülz- burg“, letztere allerdings häufig auf ein anderes als das be¬ fohlene Ziel. Ohne Richtungsweiser war es eben unmöglich,