Film Revue (1947 Issue 5/6)

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ROBERT TAYLOR = GEGEN VAN JOHNSON Aller Ruhm ist vergänglich. Und auch die. scheinbar Unsterblichen des Films gehören morgen zu den Vergessenen. Erst kürzlich wurde das Beispiel der jungen schwedischen Filmsciauspielerin ‘Ingrid Bergman genannt, die in weniger als vier Jahren die „göttliche“ Garbo entthronte. und heute Amerikas beliebtester und gefeiertster Star ist. Auch unter den. männlichen Filmgöttern hat der Krieg allerlei Veränderungen gebracht. Während die Elite, wie Douglas Fairbanks jr., Robert Taylor, Clark Gable, Mickey Rooney und Tyrone Power die Uniform trugen (diesmal nicht nur für einige Drehtage) haben sich jüngere Kräfte in den Vordergrund geschoben. Es hat sich gezeigt, daß drei _ Jahre Trennung zu lange sind für die Treue des Publikums. Taylor-Van Johnson, das augenblicklich um die Gunst der Zuschauer ausge tragen wird. Robert Taylor, noch. vor. wenigen Jahren unbestrittener Favorit in den Herzen aller Amerikaner und Amerikanerinnen hat in dem junger Van John son einen gefährlichen Konkurrenten er-. halten. Sam Marx, Produktionschef der Metro-Goldwyn-Meyer, ist nun auf die Idee gekommen, beide Stars in einem Film herauszubringen. Der Titel heißt „Die Minen des Königs Salomon“. Wahr‘haftig, Sam Marx hat eine salomonische Entscheidung gefäl. | | ALLE WEGE FÜHREN NICHT ai 3 ER. | | NACH ROM Viele. werden sich noch an. die großen. Film-Liebespaare erinnern, die wie Jeannette Mac Donald-Maurice Chevalier, Lilian . Harvey-Willy Fritsch, Edwige Feuillere-Pierre Richard Willm fur eine gewisse Aera des Films symptomatish waren. Aber man wird zugeben, daß ein Trio äußerst selten ist, dazu ein Trio, das Als. Beispiel ; dafür gilt insbesondere das Duell Robert seit sechs Jahren in jedem Film zusammen auftritt. Diese unzertrennlichen Drei sind: der berühmte Sänger Bing Crosby, der etwas weniger berühmte Humorist Bob Hope und die auch in Deutschland noch mit ihrem ersten Dschungelfilm bekannt gewordene Dorothy Lamour, die» man die schönste Frau und die Vorläu-. ferin aller modernen Pin-up-Girls genannt hat. Indessen, es ist nicht nur bemerkenswert, daß jeder ihrer sechs Filme alle Drei zusammen sieht, er hat auch im "Titel automatisch das Wort „Weg“. So gibt es einen „Weg von Sansibar“, einen „Weg von Marokko“, einen „Weg von Utopia“ und einen „Weg von Mexiko". Der nächste Film wird nun den Titel „Der Weg von Rio“ tragen. Und wenn der Erfolg dem Trio treu bleibt, plant . man’'einen „Weg von Paris“, einen von London und einen: von Hollywood. Wie man sieht, führen nicht alle Wege nach Rom. | DREI BRÜDER BEHERRSCHEN DIE STARS VON HOLLYWOOD Die Gebrüder Westmore bilden so etwas wie eine Großmacht in Hollywood. Ob wohl außerhalb der Atelierwelt kaum jemand von ihnen spricht. Und doc sind es nicht zulegt die drei Westmores, deren Hände mit das Schicksal der meisten Stars bestimmen oder zumindest beeinflussen. Denn diese drei Brüder sind verantwortlich für ‘das berühmte „make-up“, für die Aufmachung der gefeierten Filmgöttinnen. Und: damit ihnen kaum einer der Stars entgeht, sien sie bei den drei großen Firmen: Perc Westmore bei den Warner‘Brothers, Wally Westmore bei der Para mount und Bud Westmore bei der Eagle Lyon. Es gab sogar noch einen vierten Bruder bei. Selznick, aber der ist: inzwischen verstorben. Perc, der Älteste, ar.beitet seit 25 Jahren in seinem Fach und -durch seine Hände sind etwa 80 raffiniertester Sachkenntnis. ‚Prozent: aller Hollywooder Filmstars ge tige Aufmachung die wichtigste Voraus se&ung für einen Filmerfolg-bedeute, da nur eine tadellose Aufmachung ein voll ‚endetes Photo-gewährleiste.: Dabei sind die hübschesten Frauen am schwierigsten „aufzumachen“. Denn je mehr sich ein Gesicht der Vollendung . nähert, desto: schwerer ist es, einem Teil eine -charak ‚teristische Geltung auf Kosten der an deren zu geben. Dagegen arbeitet es sich mit geringerer Schönheit. viel leichter, weil jedes Antliß irgendwo etwas Schönes hat, das sich dann: betonen läßt. Bleibt kurioserweise noch zu erwähnen, daß die > Westmores ’.geborene Engländer sind, während in England — wie übrigens auch -in Frankreich — die meisten Meister der Aufmachung geborene Russen sind. SPIEL IM SPIEL WURDE BITTERER ERNST Die blonde Lisbeth Scott, eine der.legten ° großen Entdeckungen der Parmount, wird wohl ihren Film „Wüsten-Stadt“ zeit ihres Lebens nicht vergessen. Die ‚Handlung spielt in der heroischen Epoche der Goldsucher in einer kleinen Grenz stadt der Zivilisation des Wilden Westens. Dabei hat Lisbeih Scott eine Szene in einer Spielhölle, in der sie an einer Baccaratrunde teilnimmt, dem einfach sten und gefährlichsten Kartenspiel, das man kennt. Teils aus Übermut, teils um ‚die Szene realistischer zu gestalten, wurde der Vorschlag gemacht, das Spiel ernst zu nehmen und die Karten-um-echte Dollars zu -mischen: Lisbeith Scott war um so bereitwilliger dabei, als man ihr versicherte, daß erfahrungsgemäß Neulinge im Bacca rat immer gewinnen würden. Die Szene . begann, die Kamera lief und der Regis seur war begeistert von der großartigen Spielleidenschaft (in doppelter Hinsicht) seiner Darsteller. Aber als die Szene ab gangen.800.000 Aufmachungenhat er ‚hinter sich. Er versichert, daß die rich ‘geblendetder hatte. Lisbeth ‚Scott: | rund 20 000 Dollars verloren, keine Film Dollars, sondern richtige. Man sagt, Lisbeth Scott: hätte — etwas zu spät — geschworen, nie mehr Baccarat zu spielen. FEIMTREIFEEN ERSETZEN DAS PAPIER Vom Mikrofilm wurde schon öfters ge "sprochen und große Bibliotheken haben sich seiner bereits bedient. Aber wieder‘um ist es Frankreich vorbehalten geblie ‘ben, auch auf diesem Gebiet des Films neue Wege zu weisen und praktische‘ Pionierarbeit zu leisten. | -In Paris ist die erste Zeitschrift erschie nen, die anstatt des gewöhnlichen Papiers eine Reihe von Mikro-Filmsitreifen verwendet, um Bilder und Nachrichten texte an die Leser zu übermitteln. Der Abonnent, der seine Zeitschrift vermittelst eines um wenig Geld im Handel erhältlichen Spezialapparates liest, erhält 8-10 Filmstreifen mit je 10 Bildern zu gestellt. Jedes „Bild“ bringt, wie die Seite eines Buches, eine Abbildung mit dem dazugehörigen Text. | Es handelt sich um das „Bulletin der Gesellschaft für Anatomie“ und die „Zeitschrift für Pathologie“, die Professor Robert Leroux von der medizinischen Fakultät der Universität Paris herausgibt. Professor Leroux, ein begeisterter Anhänger des Lehrfilms überhaupt, er kannte im Mikrofilm die Lösung für alle Probleme, denen sich heute die meisten wissenschaftlichen Zeitschriften gegen übersehen und die -das Erscheinen seiner Zeitschriften nach dem’ normalen Verfahren unmöglich gemacht hätten, als da sind: die Papierknappheit, die hohen Kosten der notwendigerweise in größerer ‚Anzahl erforderlichen Klischees und die andererseits geringe Auflage, die es un möglich macht, die Kosten auch nur an ‘nähernd hereinzubringen. .