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Bettina Moissi,
die Hauptdarstellerin des kommenden: Camera-Films „Der Apfel ist ab!“
* ö N rd Bettina Moissi in ihren le&ten
‘Filmen „In jenen Tagen‘ und „Lang ist der Weg‘ geplagte Menschen unserer Zeit dargestellt hat, scheint sie mit ihrem
„nächsten Film dem Anfang aller mensch_ licher Unzulänglichkeit auf die Spur gehen
zu wollen, und wir sind durchaus mit ihr einig, wenn sie diesen bei der alien, aber immer noch peinlichen Geschichte von Eva und dem bewußten Apfel sucht. Der bekannte Regisseur Helmut Käutner hat auf dieses Thema eine hübsche, mit einem
tüchtiigen Schuß Surrealismus gewürzte
Filmparodie geschrieben, die er demnächst im Geiselgasteiger Atelier starten wird. Mit der Darstellung der Eva in diesem Film, der den Titel „Der Apfel ist ab!“
Fotos: Hüber!’See
UT
Ernst Jaeger:
Wir wollten die angehen
-in München ein. Beitina
Bobby Todd,
de Eva — Bettina Moissi — auf jeden Fall anireffen und drangen darum:schon am frühen Morgen in ihre Wohnung
war gerade bei ihrer Morgensoilette und wir baten sie, sich nicht stören zu lassen (Bild links oben)
Während sie sich schnell noch ihr bestes Paar Strümpfe stopfte, erzählte: sie uns, daß sie noch am Vormittag. den Besuch Helmut Käutners und des Adam ihres neuen Films, erwarte (Bild links)
Nach dem Spaziergang genießen Bettina Moissi und Bobby Todd noch etwas die lette. Wintersonne und unterhalten sich dabei über die geplante Rekonstruktion des Sündenfalles (Bild rechts oben) Helmut Käutner kann keine „verschnupfte“
daher, sehr besorgt, die kalt gewordenen Füßchen zu. Er weiß, daß ein persönlicher Kontakt sowohl
auch dem Regisseur die Arbeit sehr erleichtert und ist deshalb seinen Darstellern nicht nur ein künstlerischer Leiter, sondern auch ein guter Freund (Bild rechts)
„Schade, daß noch kein Apfel dran hängt !“ scheint Adam seiner künftigen Era zuzuflüstern.
Ein Schnappschuß von einem Spaziergang mit Bettina Moissi und Bobby Todd.
: FALSCHER NACHRUF FÜR SYBILLE
Hollywood, Ende Februar
T: Hollywood traf vor kurzem ein mißverständliches Telegramm ein, das Sybille Schmig als Opfer eines (ebenso mißverständlichen) Selbstmordversuches beklagte. Bei Schreckenskunden solcher Art fragt man nach den Gründen nicht. Man vermutet sie, die ganze Skala täglicher Bedrohtheit eines Frauenlebens in
Furopa, von\Hunger, Enttäuschung des
Ehrgeizes, zu Liebespech und verweigertem Einreiseschein ins gelobte Land Amerika.
Sybille ist in Amerika nicht unbekannt. Die Kenner schäßen und lieben sie. Sie hat wahre Freunde in der Hauptstadt der kalten Herzen. Deshalb hat die Trauerfeier und die Trauerstimmung, die ihr galt, wenigstens eine erfreuliche Seite,
was Hollywood angeht. Die Eulogien gal
ien einer Lebenden. Hollywood vergißt schnell, möge Hollywood vergessen, daß eine Sybille Schmit lebt, leben wird und leben muß, | Ihr Leben lang... seit man sie in "Deutschland in Dreyers Vampyrfilm auf ‘der Leinwand’ erscheinen sah, bildete sie die besondere, einzige Legende einer
2: ‚deutschen F Eau; ohne anders als die an
deren zu sein, ohne einen zu großen Berg von Talent mit sich zu schleppen, der ihr die Kunde und Lust verwehrt hätte, ein volles Leben zu führen. Sie vollbrachte das vollkommene Doppelwunder zu leben und zu schaffen. Man sang zu ihrer Charakteristik oft jene greuliche Lyrik aus dem Bettelstudenten: „Womit
die anderen einzeln geizen, bei ihr als
ein Bukett erscheimt . . .“ Sie war die
Persönlichkeit der vielseitigen Reize, eine Mischblume des Weiblichen, die aus Naturboden und nicht aus Überzucht wuchs. Sie war ein ganzer Kerl. |
Wie glücklich sind wir, diese Feststel
lungen dem „Es war“ zu entreißen und.
zu erklären: „Es -ist noch immer so, sie ist..die gleiche, geliebte Freundin des Lebens geblieben.“ Laßt die Krise, die
sie in der Schweiz durchlitt, das einzige .
sein, das ihre ungezählten Freunde auf der ganzen Welt zu begraben haben. Das deutsche Publikum sollte s Yiel Reiz und erregende Künstlerschaft auf den Händen tragen. Sie steht weit voran in der Gruppe ihrer deutschen Schwesterkünstlern, vor der glückbesonnten Schar
lene, Garbo, Bergman, Hasso,
der Böchnmiheiter Hollywoods, wie Mart Palmer
und wie’ die dollarvollen Kinder Hollywoods heißen, die sich mit weit geringeren Opfern als Sybille ihr Paradies er
oberten. Aber Sybille sollte es wissen,
wie sie in der Meinung der Welt in schönstem Lichte scheint. Wir sahen ihre Photos im ersten Film deutscher Sprache nach Kriegsende.
Wir zweifeln nicht, daß Sybille vor einer neuen Wende ihres Lebens und Leuchtens steht. Wenn sie gesundet, wird gie bereichernder als je einer nach Frieden schreienden Welt Frieden vermitteln, Ruhe ausstrahlen, Überwindung. Es ist
‘ihre Pflicht, ihren Freunden in der Welt
durch ihre Kunst zu helfen.
Endlich einmal hat ein deutscher Regisseur in Hollywood ein echtes amerikanisches Lebensgefühl in einem einfachen Film festzuhalten vermocht: Henri Koster in „Die Frau des Bischofs“. Selten sah man die zarten Beziehungen zwischen ein paar Menschen so behutsam, so zärtlich entfaltet — und so hoffnungsvoll.
Diese Rolle der Frau des Bischofs ist
der gelungenste Tribut des Films an die Frau von heute. Kein Mannweib, keine Karrierejägerin, keine Gewerkschafiskämpferin, sondern aus allem Weiblichen die Weiblichste mit voller Fähigkeit des Lebens ungemischte Freuden zu genießen.
Schade, daß Sybille diesen Part nicht
paradiesischen Sorgen
Eva brauchen und deckt
den Schauspielern als.
trägt, hat Betiina Moissi, die. jet 24jährige Tochter des berühmien Schauspielers Alexander Moissi, ihre erste FilmHauptrolle erhalten, und wir sind überzeugi, daß ihr schauspielerisches Können und ihr außergewöhnlicher Charme die unseres Stammvaters Adam verständlich machen wird. Neugierigen Lesern sei übrigens mitgeteilt, daß über die Kostümfrage dieses Films bisher noch nichts bekannt ist.
Wir haben uns beeilt, Bettina Moissi noch vor ihrem Verschwinden in die paradiesische Baumkultur aufzusuchen und trafen sie in ihrem Münchener Heim gerade dabei, wie sie sich auf den Besuch ihres künftigen Adam, Bobby Todd, und Helmut Käutners vorbereitete. Von Käutner erfuhren wir noch, daß Margot Hielscher die
Personifizierung der Schlange übernommen
hat, während eine weitere wichtige Rolle dieses Films an Jürgen Fehling vergeben wurde, der damit ‚erstmals vor der Filmkamera stehen wird.
verwirklicht, so Young ist. Was uns diesen Film erwäh
nen läßt, ist der Wunsch, Sybille bald in
einem klaren Werk solcher Art bestätigt
zu sehn. Trümmerfilme ‚hin und her, die wunderbaren Lügen von Großvater und Großmutter Petrowna, Erich-PommerFilme mit OskarWildetouch und Zigarettenmangel, Alte-Männer-Philosophie von gestern, Ufafhilme von vorgestern — dieser altmodische Trudel hilft den Menschen nicht viel; es hilft nicht einmal
‘den außerdeutschen Menschen, sie ein
bißchen mehr zu lieben. Die Zeit ist zu kostbar und dieSorge zu groß. Wir wünschen nicht, daß mehr erfolgreiche
.große Künstler erst einmal einen Selbstmordversuch begehen müssen, um der
Liebe der Welt außerhalb Münchens und
Frankfurts versichert zu werden. Solche
Aufbauhilfe, so gut gemeint sie ist, kann nie schnell genug sein — weil sie von falschen Kalkulationen ausgeht, anstatt von richtigen Gefühlen.
Aber Sybille als eine deutsche Fran unter Millionen wird mit aktiv bei der Jagd ums Glück sein. Das Glück zu wissen,
daß die Dinge doch alle einen Sinn ha
ben. Dann wird auch dieser bescheidene
falsche „Nachruf“ auf Sybille ein Vor‚wort einer besseren Zeit sein. Ihr sybil. linisches Lächeln’ soll nur ein. Geheimnis einschließen: die Kraft für das Morgen
bezaubernd Lorctta
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