Film Revue (1948 Issue 4)

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Norm Berliner noch nichts bekannt. UNTER DER LUPE Hilde Rrahl unvergeßlich als Postmeisterstochter, stand sehr lange auf der Bühne der Hamburger Kammerspiele. Sie spielte _ zuletzt die Alkmene in der Komödie „Amphitryon 38“ von Giraudoux. Als Partnerin Kurt Meisels wird sie in Cocteaus Drama ‚Der „Doppeladler“ in der nächsten Premicre des Renaissance-Theaters auf treten. Von neuen Filmplänen ist Rudolf Fernau früher schon neben seinen Filmrollen dem Württembergischen Staatstheater fest verpflichtet, ist ein begeisterter Anhänger des Theaters, das er als Erholung‘ von den Strapazen anstrengender Drehtage besonders liebt, _ Im Schauspielhaus des Neuen Theaters spielt er den Valen‚tin im licbenswürdig-heiteren ‚Verschwender“ des Wiener Volksdichters Raymond. Foto: Laun-Seeger süffisant und bestrickend lächelnd wie immer, hat von ihrem rheini schen Charme nichts eingebüßt. Nach ‚kleineren Ausflügen, u.a. nach Hanı burg, bewundern sie die Berliner zum erstenmal nach dem Krieg auf einer ‘Bühne der Viersektorenstadt. In der „Tribüne“ spielt sie die Hauptrolle in „Weekend“, einer Komödie von Noel Coward, Foto: Archiv der Bonvivant und unwiderstehlich. komische Ehemann aus „Frau nach Maß“ (mit Leni Marenbach), dessen hervorragende schauspielerische Qualitäten ihn längst ins Charakterfach wechseln ließen, hat sich vorläufig. 'an den Bodensee zurückgezogen. Hier sehen wir ihn als Dr. Knock in einer Arztrolle mit Jörg Camenzind als Dorfburschen (Stadttheater Konstanz). en Foto: Interphot Foto: Archiv Stuttgarter FILME Man will es nicht glauben, aber neueste Nachrichten berichtet, daß die Hollywood-Produzenten sorgenvolle Mienen zur Schau tragen und ernstlih daran denken, zu sparen, „Hollywood ist in der schrecklichen Lage eines verarm ten Nabobs, der plötzlich nur noch “vier Limousinen zur Verfügung hat“, schreibt die „Time“. Der Hauptgrund ist die neue englische Realistische Inszenierung in USA bevorzugt Grund: Hollywood mufj sparen Steuer, die den amerikanischen Filmproduzenten eine ihrer Haupteinnahmequellen beschneiden wird. So müssen sich bereits die Studios auf „billige“ Dollar-Filme beschränken. Überall werden die Kostenvoranschläge herabgesetzt, Aufnahmepläne abgeändert. Der letzte Film von Metro „If Winter Comes“ (Wenn der Winter kommt) sollte normalerweise 70 Tage im Studio sein: er wird nun schon nach 37 beendet werden. Fox hat große _Streichungen an dem sehr teueren Ausstattungsfilm „The Black Rose” vorgenommen. So wird auch in Hollywood gar plötzlich die „realistische‘ Inszenierung Trumpf. Universal-International hat sogar einen Filmplan gänzlich fallen las sen: der besonders für das Aus land gedachte „Seng of Norway“ wird nicht gedreht. An Stelle von kostspieligen Musikalschaustücken müssen billige, kleine Lustspiele herhalten, die in Amerika immer ihr Publikum finden. Selbst innerhalb der Drehbücher wütet der Rotstift der so schnell sparsam gewordenen Direktoren: wenn zwei Szenen im Schlafund Wohnzimmer vorgesehen waren, so haben sich die Manuskriptschreiber "jetzt zu bemühen, daraus eine im — meinetwegen — Schlafzim'mer zu machen. n Frankreich wurde eine „Gesellschaft für den Ju | gendfilm‘“ ins Leben gerufen, FÜR DIE die in ganz Frankreich Kin= _ derkinos einrichten KINDER Produktion, Verleih und In ' haltsgestaltung in die Hand | nehmen will. Jedes Programm wird sich wie folgt zusammensegen: 1. aus einem französischen Trickfilm, 2. einem unterhaltenden Kulturfilm (Themen aus der Natur, dem Tierleben oder dem Sport), 3, aus einem Märchen, einem Abenteu rerfilm oder einem Lustspiel und 4. aus einem gefilmten Kasperl. Die legtere Art ‘von Filmen wurde unter ‘dem Titel Abenteuer” eigens zu diesem Zweck geschaffen. „Kasperls und Barbarins Eine-Million’ m ich ale. in Rom £ daige in Di . DEE a M ichele Morgan wurde in Rom’enthusiastisch empfangen, von VL interviewhungrigen römischen Journalisten, von Photo graphen und einer sich drängenden Menschenmenge am Bahnhof, ®nd schließlich.von den Kapriolen zweier Flugzeuge, die auf den Flügeln in großen schwarzen Lettern ihren Namen trugen und ihr Photo an kleinen Fallschirmen aus dem römi-_ schen Himmel regnen ließen. Edwige Feuilleres Ankuh,t in London gab sich, entsprechend dem englischen Temperament, etwas gedämpfter. Stewart Granger empfing sie auf dem Bahnsteig und stellte sie den englischen Journalisten vor, und in den Studios in Denham wurde sie von Sir Laurence Olivier im Namen des englischen Films herzlich begrüßt. Zwei der populärsten und bedeutendsten Stars des französischen Films werden also in den kommenden Monaten im Ausland drehen. Michele Morgan, deren Film „Symphonie pastorale“ eben in Deutschland überall Triumphe feiert, spielt für die Universalia in Rom die weibliche Hauptrolle in „Fabiole“, einem historischen Film, der im verfolgungen spielt und zu dem in den Ateliers großartige Bauten erstellt wurden, wie die Rekonstruktion des Colosseums, v i Stewart Granger war zum Bahnhof geeilt, um seine Partnerin in „Der Feind der Frauen‘, Edwige Tenillere, zu begrüßen. Foto: I, A. Rank ANNABELLA wieder im Zirkusmilieu nel Conflit“ (Ewiger Konflikt), in dem sie eine Akrobatin der Zirkusmanege zwischen zwei Männern, dem Finanzmann Chardeuil und ‘ dem Dompteur and war, (,‚Die Million“, „La Ba Der große Beau — Louis Jourdan I)? Franzose Louis Jourdan ist drauf und dran, die seit Jahren unbestrittiene Krone des größten „Liebhaberss mit Akzent“ in Hollywood von Charles Boyer zu nehmen. Seit „Paradine Case“ er schienen ist, schwärmen die Mädchen aller Klassen und Rassen von dem neuen Louis. ‚„Paradine Case‘ “ läuft vorläufig nur in ein paar exklusiven Theatern in USA, aber die Reklamemaschine speit Bilder und Geschichten über Monsieur Jourdan über alle 48 Staaten. Man wird gespannt auf ihn. Wer aber „ Louis in einer kleineren Rolle zum Paradine Case“ sah, gibt zu, dab Beispiel Gregory Peck, den „größten Liebhaber ohne Akzent“, an die Wand spielte. Man erwartet noch mehr von ihm als Partner Joan Fontaines in „Driefe an eine Unbekannte“. Er wird als Romeo angekündigt in Selznicks Verfimung der Liebestragödie um Julia, d. h. Jennifer Jones. Jourdan soll auch „den“ Typ des klassischen Liebhabers porträtieren, der in Amerika immer zieht, den Kronprinzen Rudolf aus ‘„Mayerling‘. Man würde sich nicht wundern, wenn man seinetwegen selbst „Alt Heidelberg“ wieder ausgraben würde. Louis Jourdan ist der Beau, dessen zarier Akzent bezaubert, ein Mann ‚mit Pariser Chick, nicht der schlaksige Cowboytyp, der von Cooper bis Peck der „Held“ ist. Er kann sich jede Art von Liebhaberrollen leisten, er darf zart sein, brutal (oh, wie sie das im Kino lieben?!), er darf launisch, verliebt, mißmutig, gelangweilt wirken: denn er ist | jung bei aller Männlichkeit. Vie lleicht findet er sogar Gelegenheit, Ä .den Annabellas erster französischer Film nach ihrer Rückkehr aus Hollywood ist „Eter 3 Rom zur Zeit der Christen des Palastes des Fabius und des Stadttores von Ostia. Neben Michele Morgan werMichel Simon, Louis Salou, Henri Yidal, Massimo Girati und Varlo Ninchi die Hauptrollen übernehmen. Es heißt, daß ‚Fabiola‘‘ der „grandioseste Film“ der diesjährigen europäischen "Produktion werden soll. % Edwige Feuillere dagegen, die so eben ihren Film „Doppeladler“ nach dem Cocteauschen Bühnenstück beendet hai, wird in England zusammen mit Stewart Granger „Frauenfeind‘‘ drehen, einen modernen Unterhaltungsfilm. Verständlich also, daß sich die Engländer vor allem um ihr „New Look“ kümmern, d. h. um die neueste Pariser Modesilhoueite, die Edwige Feuillere in London vorführt und die ihre schon sprich ‚wörtlich gewordene schlanke Taille _ we taille“ und „‚Variete‘“), spielen unter der Regie von Geor‘ges Lampin namhafte Darsteller wie Mi chel Auclair, Noro und Jeanette Batti. Antonio, spielt. | Annabellas ‚Neben Anna* Ba letzte Filme m bella, die jah& ANNABELLA DT relang 1 in dem deutschen Film Na Ne Deutschland „variete“ Foto: Archiv oe Be Frankreichs pothe utler“‘, pulärste Filmschauspielerin .Suez‘, „Bridal Suite“ und „13 Rue Madeleine“. 'einen richtigen Menschen zu spielen. Dazu gehört allerdings in Hollywood mehr als Talent, nur ein Wunder kann das ermöglichen. | E.J. Louis ‚Jourdan, der neue der in „Die Verdammten” entdeckt und berühmt wurde: Fernand Ledoux, Louis Salou, Line Die Legende berichtet, daß sich von der Stelle der Engelsburg, wo ‘sich hier Michele Morgan niedergelassen hat, einst Tosca in den Abgrund stürzte. ® so sehr betont, daß man in Denham bereits Wetten abgeschlossen hat, ob sie ein Korseit trägt oder nicht. Edwige sagt Nein, und so bleibt uns wohl nichts übrig alsihr zu — glauben. Der höchstbezahlte Schauspieler der Welt \V enn von.Filmgöttern und ihren Riesengagen gesprochen wird, denkt die Welt an Hollywood. Es hat sich. aber herausgestellt, daß nicht etwa ‚ein Amerikaner in Hollywood der Welt höchstbe ı zahlter Filmstar ist, sondern Pedro in Mexiko!! Pedro erhält zwar für einen Film „nur. 30 000 Dollars,aber im Gegensatz zu Armendariz woodkollegen dreht er zehn Filme im Jahr. Und im nodı -glücklicheren Gegensatz zu ihnen zahlt er davon nur fünf an seine Berufsgenossenschaft. Damit ein Filmschauspieler in Holly wood über 270000 Dollars frei verfügen könnte, müßte er ein Jahreseinkommen von drei Millionen Dollars haben. Man sieht, ' die progressive Steuerschraube ist also keine rein europäische Erfindung. Freilich, so genial wie in Deutschland ist sie noch nicht. n Deutschland nämlich müßte Pedro Armendariz ein Jahreseinkommen _ 108 Millionen Mark von rund haben, damit ihm (ohne Kirchensteuer!) Dollars bleiben könnten. Bild zeigt ihn in seinem neuesten Film „Der schwarze Korsar‘. „große Liebhaber‘ .des amerikanischen Films. mit Maria Weins in dem französischen Film „Künstlerleben‘, "Foto: Ma seinen Holly Prozent Steuer und fünf Prozent 270 000 umgerechnete Unser