Film Revue (1948 Issue 7)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Ein neuer Film der „DEFA E'“: der zwanziger Jahre nach dem ersten Weltkrieg ereignete sich in Magdeburg ein Justizskandal, der seinerzeit viel Staub aufwirbelte, später aber vertuscht » wurde und-in Vergessenheit geriet. Unter dem Verdacht des Mordes an seinem Buchhalter wird ein jüdischer Fabrikbesitzer verhaftet. Trotz aller Entlastungsmomente bleibt der Untersuchungsrichter bei seinem Verdacht und glaubt dem wahren Täter die unsinnigsten Behauptungen. Die Zusammenarbeit mit _ einem tüchtigen Kriminalisten, den der Regierungspräsident aus Berlin hatte kommen lassen, lehnt! er unter fadenscheinigen Vorwänden ab. Es gelingt dem. Berliner _ Spezialisten, nach dramatischen Ereignissen und nach einem Geständnis der Braut des Täters, diesen zu einem einwandfreien Bekenntnis seiner Schuld zu bewegen. Um ein Haar wäre Dr. Jakob Blum, se, lautet der Name des Fabrikdirektors im Film, ein Opfer antisemitischer Vorurteile und juristischer Engstirnigkeit geworden. Ein Justizmord wurde verhindert. Der auf Tatsachen beruhende Defa-Film bemüht sich, in die dunklen Hintergründe jener Affäre -hineinzuleuchten. R. A. Stemmle, ein erfahrener Fachmann, schrieb das Buch, Erich Engel, der erfolgreiche Regisseur zahlreicher Filme, besorgt die Inszenierung. Ein vielversprechendes Gespann! Friedl Behn-Grund steht an der Kamera. In den Hauptrollen sind beschäf " tigt: Kurt Ehrhardt als Dr. Blum, Blandine Ebinger als Braut des Opfers, Hans Christian »===-Blechin» der: Rolle: des »Mörders-Gabler;:Gisela-Trowe-als: seine VerlobtePaul Bilde | © als. sturer-Untersuchungsrichter, fernerArno. Paulsen, -MalyDelschaft, Karin. Evans, .. _wäldlerischen” " Justizbehörde, Untersu„Rene .Stobrawa,...Herbert.. Hübner, Ernst-.Waldow.. alles -in..allem eine Besetzung: mit ......-. ungsrichter Konrad (Paul Bildt, links) berühmten Namen aus vielen deutschen Filmen. —S, und nn... MESer Der unschuldig des Mordes verdächtigte Fabrikbesiter Dr. Jakob Blum im Unter suchungsgefängnis (Kurt Ehrhardt) wei würdige--Vertreter:einer -hinter---- Film) berühmt machte, angefangen bei den Namen Harry Liedike, Ossi Oswalda, Henny Porten, Adolphe Menjou, die er entdeckte, und endend in jener ausgeprägten Persönlichkeit, die seit mehr als zwei Jahrzehnten Tradition und Atmosphäre Hollywoods mitbestimmte. ERNST LUBITSCHS „Unvollendete“ Otto Preminger. | | beendet „That Lady in Ermine“ | | f:: | A 31 Filme hat Ernst Lubitsch, von Mary Pickford nach Amerika geholt, in Hollywood gedreht. Man nennt ihn WM itten in der Arbeit zu seinem 32. Hollywood-Film „4hat Lady in Ermine“ hat der Tod dem Regisseur Ernst Lubitsch das große Halt geboten. Dies war im November vergangenen Jahres. Sofort segte ein Rätsel raten ein, wer den historischen Komödienstoff mit Betty Grable und Douglas Fairbanks jr. ohne künstlerischen Bruch weiter und zu Ende führen könne. Nun hat sich die 20th Century-Fox entschlossen, das Vermächtnis des großen Ex-Berliners in die Hände des Ex-Wieners Otto Preminger zu legen, der ähnlich wie Lubitsch einst als % Reinhardt-Schüler begann, und mit seinen Filmen ‚‚Fal2 „len. Angel“ und.-,A.royal-scandal‘. bewiesen. hat, daß er ww. am ehesten berufen: scheint, die Nachfolgerschaft des kleinen Mannes mit derschwarzen: Zigarre im Mundwinkel anzutreten. Er wird es freilich, bei aller Be ‚gabung noch schwer genug haben. | Denn dieser Ernst Lubitsch, der aussah wie ein ge rissener Geschäftsmann, war einer der besten Film® regisseure, die je gelebt haben. Gewiß aber der ein zige, der von 1914 bis 1947 pausenlos tätig war. Sein Name ist ein Stück Filmgeschichte. Internationale Filmgeschichte. Angefangen mit der „Dubarry“, mit der er 1919. Emil Jannings und Pola Negri (und den deutschen 2 Betty Grable. und Douglas Fairbanks jr. in einer Szene .des Films ‚‚That Lady in Ermine“, den Ernst Lubitsch noch vor seinem Tode begonnen hatte Foto: 20 th Century-Fox den Meister des musikalischen-Lustspiels. Aber er hat sich nie festlegen lassen. Er hat, noch einmal mit Jannings, den erschütternden ‚Patriot‘ gedreht, die bezaubernde „Liebesparade“ mit Jeanette MacDonald und Maurice Chevalier, mit Ramon Novarro „Alt Heidelberg“, die Hochstaplerkomödie „Sehnsucht“ mit Marlene Dietrich, die boshafte Satire „Ninotschka“ . mit Greta Garbo und die feine Liebeskomödie ‚„Rendezvous nach Ladenschluß“, die augenblicklih in Deutschland läuft: 31 Filme hat Lubitsch in Amerika gemacht und dabei, nach eigenem Bekenntnis, immer genau das gemacht, was er wollte. Auch seine schlechten Filme. Aber steht 'es uns zu, vor solch einem Leben und solch einem Werk ‚die guten gegen die schlechten Filme abzuwägen? Was er gemacht hat, das hat er mit Leidenschaft gemacht "und stets inderÜberzeugung, der Sache: des Films zu dienen. Und darum ist sein Name in einem Ausmaß Filmgeschichte geworden, daß man schon nicht mehr sagen kann, inwieweit Ernst Lubitsch den Film und inwieweit der Film Ernst Lnbitsch vorwärtsgetrieben hat. —.uck