Film Revue (1948 Issue 8)

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D:; die Menschen vergeßlich. sind, ist eine unumstößliche Tatsache, die durch die Statistiken der Fundbüros jederzeit_bewiesen werden kann. Daß Ringe, . Geldtaschen, Ausweise liegen gelassen und vergessen werden, ist zum: Beispiel eine alltägliche Erscheinung. Auch, daß sogar Gebisse gefunden worden sind und andere Gegenstände. | Auch die Filmtheaterbesitzer wissen ein Lied von der Vergeßlichkeit der Besucher ihrer Unternehmen zu singen. Regenschirme bleiben stehen, Taschentücher läbt man liegen, von Butterbrotpapier und Handschuhen nicht zu sprechen. x Meine Wochenschau Nebenbei bemerkt: Taschentücher — —. In Paris ist ein findiger Theaterbesitzer auf den Gedanken gekommen, vor den Sitzen kleine Automaten anzubringen, die gegen Einwurf eines Geldstückes ein schmales Taschentuch spendieren. Bei rührseligen Filmen, wenn auf die Tränendrüsen gewaltig gedrückt wird, muß dabei ein rechtsansehnlicher Nebenverdienst herauskommen. Den Rekord der Vergeßlichkeit hält zur Zeit eine Dame in Philadelphia. Ob sie ihre Ansprüche bereits bei einer Unterabteilung der UN angemeldet hat, weiß keiner zu sagen. Immerhin dürfte es etwas dauern, bis Konkurrenten ihre Vergeßlichkeit erreicht haben. u Die hieb — und stichfeste Ursache ihrer VergeBlichkei ist nicht so ohne weiteres zu ergründen. Wenn man Zeitungsmeldungen Glauben schenken darf, ist der Tatbestand wie folgt gegeben: Nach der lesten Vorstellung fand der Theaterbesitzer zwischen den Parkettreihen einen — Damenrock! Damenröcke pflegt man gemeiniglich.in Kleiderschränken oder in Ankleidekabinen, in Schlafzimmern oder auch in einschlägigen Geschäften zu finden, nicht aber zwischen der 10. und 11. Parkettreihe eines Kinos. Bevor sich im Kino die Aufregung gelegt hatte — denn was konnte hier nicht alles passiert sein! — meldete sich auch die Besitzerin des Rockes. Ihre Rechte an den Rock konnte sie glaubhaft nachweisen, sintemalen sie unter ihrem Pelzmantel keinen trug. Mit ihrem Mann wäre sie ins Kino gegangen. Ueber Rock und Bluse habe sie einen Pelzmantel getragen. Irgendwie müßte während der Vorstellung der Rock ins Rutschen gekommen und ihr abgefallen sein. Erst draußen, in der frischen nächtlichen Luft habe sie ihn vermißt — —. es Der Kinobesitzer war galant — und welcher wäre es in diesem Falle nicht gewesen — und händigte der vergeßlichen Dame ihren Rock weise lächelnd aus. Dann schrieb er ein Telegramm an die Hollywooder Produktions-Gesellschaft: „Euer Film so spannend, dab Damen ihre Röcke verlieren.“ Und Hollywood drahtete zurück: „Tausend Dank für ausgezeichneten Reklameeinfall stop Honorar folgt.“ Am andern Tage sah der ehrsame Filmtheatermann lange ein Plakat in seinem Foyer an. Bis er auf diesem noch einen Zusatz anbringen ließ, Der ganze Wortlaut hieß jest: ‚Die Damen werden ‚gebeten, während der Vorstellung die Hüte abzulegen und die Röcke anzubehalten.“ In den Batavia-Lichtspielen in Passau wurde eine Razzia-Sondervorstellung zwischen Filmanfang und seinem happyend polizeilicherseits eingelegt. Und dabei ein Mädchen mit einer gefälschten Arbeitskarte erwischt. ‘ Der Fälscher war ihr Freund und Begleiter. Bevor die Polizei das corpus delikti sicherstellen konnte, stürzte sich der Freund auf das zu Boden gefallene Ausweispapier und verschlang es — — „Saure Drops, Schokolade, Erfrischungen, Eis — —“ zwitscherten früher die Plaganweiserinnen zwischen Rang und Parkett. Heute ist das vorderhand noch unmöglich. Aber „genascht“ wird nach wie vor im Kino. Kommt nur drauf an, was man gerade in den Mund steckt. Und in der Not frißt nicht nur der Teufel. Fliegen sondern auch ein Freund, ein guter Freund gefälschte Arbeitskarten ... Ust