Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Alfred Abel Meine Heimatstadt ist Leipzig, wo ich die Schule besuchte und wo der „Herr von Metropolis"' mit den wilden Jungens Trapper und Indianer spielte. Dann war eines Tages die Schule ganz aus. Die Suche nach dem Beruf ging los: Kaufmann, Kunstzeichner, Gärtner, Förster; schließlich der Verzweiflungssprung auf die Bretter! Schmiere, i Mark Wochengage. Übernachten auf der Bühne zwischen Requisiten. Ständiger Hunger, Einbrucli in die Speisekammer eines Gasthofes — das waren so einige Scherze, die einem das Leben bot. Aber der Optimismus verließ mich nicht und beliielt schließlich recht. Es ging mir wirklich von Tag zu Tag besser und besser . . . Im Jahre 191 3 bereits warfen mich armes Menschenwrack die stürmischen Lebenswogen aufs Filmland, wo ich mich unter Oswald bald herausmachte; das war in „Die stille Mühle" von Sudermann. Dann kamen so viele Filme, daß ich sie nicht alle aufzählen will. Strindbergs „Rausch" und Dostojewskys „Idiot" zusammen mit Asta Nielsen, „Sappho" und „Die Flamme" mit Pola Negri möchte ich erwähnen. Eine gute Rolle war der Graf Told in „Dr. Mabuse". Dann kam „Metropolis". Ich liebe den Film mehr als das Theater. Leider liegt es mit dem Film und seinen Machern noch sehr im argen. Es gibt nur wenig gute Filmmanuskripte und noch weniger vernünftige Produzenten. Filmrollen richtig zu gestalten, ist schwieriger, als Bühnenfiguren auf die Beine zu stellen. Tausendfach ist das Rätselgesicht der Filmkunst, dieser neuen zehnten Muse, und phantastisch Großes werden der Welt diejenigen offenbaren, die dieser Muse wahrhaftig mit ganzer Seele ergeben sind!