Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Roy d'Arcy Bis ich zum Film kam, war mein Leben so bunt bewegt wie ein Abenteurerroman. Geboren wurde ich in San Francisco. Aber schon als kleiner Junge kam ich nach Europa und besuchte in Deutschland die Schule. Hier wurde ich so gründlich erzogen, daß ich sogar meine Muttersprache verlernte. Nachdem ich einige Jahre studiert hatte, ging ich nach Paris, wurde hier Maler und konnte als solcher auch einige Erfolge verzeichnen. Nachdem ich einige Zeit in Paris gelebt hatte, ließ mir mein Abenteurerblut keine Ruhe und trieb mich wieder auf die Wanderschaft. Ich schloß mich einer Wandertruppe an und zog mit dieser durch Sachsen nach Böhmen. Doch auch hier hielt es mich nicht lange, und ich schiffte mich nach Südamerika ein. Hier arbeitete ich als Ingenieur in einem Bergwerk. In Argentinien hielt ich es 5 Jahre aus. Dann trieb es mich wieder in die Weite. Wieder machte ich einen großen Sprung, und zwar diesmal nach Afrika und Port Said. Von dort ging ich nach China und arbeitete hier auf einem Fischdampfer. Zur Abwechslung wurde ich dann Aufwascher in einem Cafe in Singapore. Auf verschiedenen Umwegen mit vielerlei Abenteuern kam ich über Tahiti, San Francisco schließlich nach New York. Hier reizte mich das Theater, und da ich über eine ganz angenehme Stimme verfüge, trat ich in einem musikalischen Lustspiel auf und kam mit diesem Stück als Mitglied einer Wandertruppe nach Los Angeles. Nichts war selbstverständlicher, als daß ich hier zum Film ging, und zwar war es Erich von Stroheim, der mich in unseren Singspielen sah und für seinen Film „E5ie lustige Witwe" engagierte. Dieser erste Film machte mir gleich einen Namen. Nachdem ich mich selbst auf der Leinwand gesehen hatte, beschloß ich, nun berufsmäßig Filmschurken zu spielen, eine wenn auch vom Publikum nicht immer geschätzte, so doch reizvolle darstellerische Aufgabe. Einer meiner liebsten Filme, die ich gespielt habe, war „La Boheme".