Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Felix Bäsch Geboren in Wien. Nach Absolvierung des Gymnasiums sollte ich studieren, doch nach großen Kämpfen gelang es mir, meine Sehnsucht, zur Bühne zu gehen, zu verwirklichen. Mein erstes Engagement fand mich bereits am Burgtheater in Wien, wo ich zehn Jahre lang tätig war und eine erste künstlerische Erziehung erhielt. Doch die Ferne lockte. Ich bekam Sehnsucht, die weite Welt kennenzulernen. Ich schloß mich einer großen Gastspieltournee durch Rußland an. Dann erhielt ich ein Bühnen-Engagement nach Deutschland. Eine meiner heimlichen, aber um so größeren Lieben war Frau Musika. Ich nahm Gesangunterricht und erhielt ein Engagement ans Metropoltheater in Berlin, das damals die klassische Stätte der Operette war. Doch der Drang nach Selbständigkeit und das Streben, selbst Regie zu führen, wurde in mir immer stärker. Ich übernahm die Direktion des Komödienhauses in Berlin. Auch mein Wunsch nach Regiebetätigung sollte endlich erfüllt werden. Das Resultat war der Film. Mein Studium auf dem Gebiete dieser neuen Kunst war ein rein praktisches. Ich spielte nämlich. Dann kam endlich das erste Angebot, das mir Regie übertrug. Ich habe bisher 70 Filme hergestellt. Asta Nielsen, Paul Wegener, Conrad Veidt, Emil Jannings, Käthe Dorsch, Harry Liedtke, Fritzi Massary, Wremer Krauß usw. spielten unter meiner Regie. Und der Film hält mich fest, weil die Möglichkeit, alle Phantasie meines Gehirns sofort in reale Wirklichkeit umzusetzen, mich unendlich reizt. Das moderne Gesellschaftsleben — ernst oder heiter — zu schildern, ist meine Lieblingsaufgabe; aber Künstler müssen es darstellen, keine „Typen". Die Vorliebe für Typen halte ich für eine vorübergehende Zeiterscheinung, die besonders in Rußland gehandhabt wird. Die harmonische Zusammenarbeit zwischen Autor, Künstlern, Operateur, dem gesamten künstlerischtechnischen Stab, dem kaufmännisch-künstlerisch gebildeten und kapitalkräftigen Produktionsleiter und dem Regisseur ist Vorbedingung und gleichzeitig auch die Garantie für einen guten künstlerischen und geschäftlich ergiebigen Film. Und so wie es im Theaterjargon heißt: „Speelt man gut!", muß es für den Film heißen: „Dreht man gut!" Dann kommt alles von selbst : Kunst und Geld !