Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Giuseppe Becce Geboren zu Lonigo, Provinz Vicenza bei Venedig, Februar 1882. In Padua Dr. phil. geworden, in Padua auch Musik studiert und das symphonische Studentenorchester dirigiert. An der Universität Berlin weiter Philosophie studiert, dann mich gänzlich dem Musikstudium gewidmet. Bei Professor Nikisch Dirigierstudium privatissime gehabt. Oper, Operette, Symphonien geschrieben. In Deutschland aufgeführt: „Das Bett der Pompadour". Im Jahre 1913 durch Zufall zum Film gekommen. Zuerst als Hauptdarsteller des Richard Wagner im „Wagnerfilm" (100. Geburtstag Wagners). Messter, der Hersteller des Films, gab mir die Originalmusik zum Wagner-Film in Auftrag. Großer Erfolg. Von da ab blieb ich als Hauskomponist bei Messter, komponierte 191 3 und 1914 außer dem Wagner-Film ein Porten-Lustspiel „Komteß Ursel", ein Drama „Schuldig". 1914 nahm ich teil an den Arbeiten Messters zu seiner großen Erfindung „Die Meisterdirigenten". Dabei hatte ich die Vorarbeiten zu den Filmaufnahmen von Nikisch (6. Symphonie von Tschaikowsky, Vorspiel zu „Tristan und Isolde"), von Schuch („Oberon"-, „Freischütz"-, „Tannhäuser"-Ouvertüren), von Weingartner (7. Symphonie von Beethoven, „Egmont"-Ouvertüre, „Leonoren"-Ouvertüre), von Oskar Fried (Berlioz' „Fantastique" und „Don Juan" von Strauss) zu leisten. Das waren äußerst wichtige Vorarbeiten, die mich besonders mit Schuch und Nikisch in engste Verbindung brachten. Im Kriege übernahm ich dann die musikalische Illustration und Leitung der Filme im Mozartsaal und blieb auch dort, als die Ufa die Messtersche Produktion übernahm. Übersiedelte nachher zum Cinespalast, dann Tauentzienpalast, dann wieder Ufapavillon, später zum Gloriapalast, wo ich jetzt noch wirke. Seit 1913 habe ich mich intensiv mit der Filmmusik beschäftigt. Ich schuf die Originalmusik zu zehn großen Filmen, darunter „Der letzte Mann" von Murnau, „Tartüff" von Murnau, „Katzensteg" von Lamprecht. Ich dirigierte für die Ufa viele Premieren im Reiche und auch in London. Ich betrachte als das wichtigste Ergebnis meiner Filmtätigkeit die Schöpfung der Kinothek, eine Sammlung von Kompositionen spezifischer Filmmusik, die heute bis zum 6. Bande gediehen ist und in der ganzen Welt gespielt wird.