Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Noe Bloch Ich habe meine Karriere als Filmmann im Jahre 1920 in Paris als Direktor der Gesellschaft „Albatros" begonnen. Während meiner Tätigkeit bei der Albatros erreichte die Produktion dieser Gesellschaft eine derartige Höhe, daß die Filme, die damals hergestellt wurden, auf dem ganzen europäischen Markt einen außergewöhnlichen Erfolg hatten. Ab Juni 1924 habe ich für die Gesellschaften Cine-France-Film und Cine-Alliance-Film produziert. Zu dieser Produktion gehörten die zwei Monumentalfilme „Der Kurier des Zaren" und „Casanova". Diese beiden Filme hatten nicht nur allein in Europa einen großen Erfolg, sondern auch in Amerika. Ich bin ein überzeugter Gegner aller Filme, die „fabriziert" werden. Ich bin der Meinung, daß solche Filme auf das Publikum keinen Eindruck machen, und der Grund dafür ist, daß die Theater weniger besucht werden. Filme, die in Eile hergestellt werden, sind einer dem anderen so ähnlich, daß sie im Publikum Widerwillen hervorrufen, und sind für diejenigen ein seriöses Angriffsargument, die auf dem Standpunkt stehen, daß der Film mit der Kunst nichts zu tun hat. Diese Ansicht vertreten leider die meisten literarisch Gebildeten und die Literaten selbst, was zur Folge hat, daß ein großer Teil dieser Leute dem Film kein Interesse entgegenbringt, und damit ist zu erklären, daß wir so wenig gute Manuskripte haben. Je schneller die sogenannten „Filmfabrikanten" unschädlich gemacht werden und die Produktion nur denjenigen verbleibt, die die Möglichkeit haben, die rein geschäftlichen Interessen am Film mit den künstlerischen in Einklang zu bringen, desto schneller wird die Zeit kommen, daß der Film allgemein anerkannt wird und damit seine Blüte erreicht.