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Fritz Kampers
Geboren bin ich in dem schönen Garmisch-Partenkirchen, wo meine Eltern das „Parkhotel" besaßen. Bis zum 12. Lebensjahre habe ich überhaupt keine richtige Schule gekannt, nur Privatunterricht, aber dann trat der Ernst des Lebens an mich heran. Man steckte mich in ein strenges Internat, wo ich furchtbar büffeln mußte! Die Schulzeit behagte mir nach dem freien Leben gar nicht. Ich fraß einen dummen Streich nach dem anderen aus und konnte mich mit der Schule absolut nicht befreunden — um so mehr, als ich schon damals den Kopf voller Theaterpläne und weniger voller Vokabeln hatte. Theaterblut habe ich vom Vater meiner Mutter in den Adern. Nach glücklich bestandenem Abitur kam ich zunächst in die Kaufmannslehre nach München, und zwar in die Stoff branche ! Im geheimen studierte ich jedoch alle Rollen meiner geliebten Klassiker und wagte, nur mit diesem privaten Rüstzeug ausgestattet, ganz frech den Sprung auf die Bühne, indem ich anläßlich einer Wohltätigkeitsvorstellung eines Münchner Theatervereins mit durchaus negativem Erfolg eine klassische Rolle spielte — und herzlich „ausgepfiffen" wurde.
Das schmerzte ja nun meinen 18jährigen Stolz maßlos! Aber ich entschloß mich doch, mich bei dem berühmten Hofschauspieler Possart prüfen zu lassen, der ein glänzendes Material konstatierte und mich mit den Worten: „Junger Mann, Sie müssen arbeiten!" in die Lehre nahm.
Ich setzte meinen Willen nun mit angeborener Starrköpfigkeit durch. Engagements in Luzern und Aachen folgten, dann kam München, wo ich am Volkstheater jugendliche Heldenliebhaber und Bonvivants spielte. Im Kriege schwere Verwundung, dann Fronttheater in Lodz, dann sechs Jahre Schauspielertätigkeit in München, darauf in Berlin.
Zum Film bin ich bereits in München gekommen. Als Regisseur habe ich mich bei der Inszenierung des Films „Almenrausch und Edelweiß" versucht. Dann spielte ich in den Filmen „Der Hauptmann von Cöpenick", „Uberflüssige Menschen", „Jäger von Fall" und zuletzt in „Wochenendzauber".
Mein eigentliches Feld ist die Darstellung derber, kernhafter Rollen — drolliger und burschikoser Gestalten, die jedoch sympathische und verinnerlichte Züge besitzen müssen.