Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Dr. med. Nicholas Kaufmann Ich wurde am i. Dezember 1892 zu Berlin geboren, studierte hier auch später Medizin und Naturwissenschaft und promovierte 1919. Schon während der sich hieran anschließenden praktischen ärztlichen Tätigkeit folgte ich einem Rufe der Ufa als ständiger Mitarbeiter für medizinische Fragen bei ihrer Kulturabteilung. Nach einer Reihe kleinerer medizinischer Lehrfilme drehte ich gemeinsam mit Dr. Curt Thomalla den ersten großen populär wissenschaftlichen Vortragsfilm „Die Geschlechtskrankheiten und ihre Folgen", dem bald eine Reihe weiterer großer medizinischer Aufklärungsfilme folgte. Der bekannteste unter ihnen war der erste medizinische Theater-Großfilm „Steinachs Forschungen" in Zusammenarbeit mit Prof. Steinach und Dr. Thomalla. Bald wurde dann die Dramaturgie und Regietätigkeit so umfangreich, daß unter Aufgabe der reinen medizinischen Arbeiten die Produktion von Großfilmen für das breite Publikum in den Vordergrund trat. „Wege zu Kraft und Schönheit" I. und II. Teil und „Falsche Scham" waren die Ergebnisse. Mit der wachsenden Nachfrage nach populär-wissenschaftlichen Beiprogramm-Filmen für die Theater erfolgte während des letzten Jahres eine Umstellung meiner Tätigkeit auf die Produktionsleitung einer großen Reihe von einaktigen Filmen aus allen Gebieten der Naturwissenschaften, der Technik und des Sports. Gleichzeitig schuf ich in Zusammenarbeit mit der biologischen Abteilung der Ufa den biologisch-medizinischen Großfilm „Natur und Liebe". So schwere Zeiten der Kulturfilm auch durchgemacht hat und noch durchkämpft, so ist er doch letzten Endes einer der wichtigsten Zweige der Filmindustrie, die in steigendem Maße genötigt ist, neben dem reinen Spielfilm hochwertige Filme über kulturelle Probleme und große wissenschaftliche Streitfragen herzustellen. Die Menschheit wird immer das brennendste Interesse für alle Fragen haben, die die Gesundheit betreffen, da sie die Voraussetzung für ein glückliches Leben ist. Die Voraussetzung für den Publikumserfolg derartiger Filme ist allerdings, daß sie nach Wahl des Themas und nach Art der Ausführung den Bedürfnissen der großen Masse nach Unterhaltung und leichtfaßlicher Belehrung Rechnung tragen. Derartige Bilder werden dem Film ständig neue Freunde gewinnen, und ihm in noch bedeutend höherem Maße den Charakter eines internationalen Kulturfaktors allerersten Ranges verleihen. Meine Lebensaufgabe ist es, an dieser Kulturarbeit nach meinen Kräften mitzuwirken.