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Leo Lasko
1885 in Hamburg geboren — als Kind mit den Eltern nach München gekommen. Dort Schule besucht. Drei Semester ing. studiert — dann auf Grund des bekannten „inneren Dranges" zum Theater gegangen! Mit den kühnsten Idealen belastet über Schmieren und Schmierchen, über Theater und Theaterchen endlich 1913 in Berlin am Lessingtheater gelandet. — Hier sah ich Asta Nielesen, Henny Porten, Kaiser-Titz filmen (ich muß gestehen, daß ich ganz bescheiden in der äußersten Ecke als Edelkomparse stand) — und schon hatte mich die damals wirklich noch „zappelnde" Leinwand cingefangen. Bald hatte ich Anschluß an die kleine „Filmfamilie" gefunden. Anfang 191 4 inszenierte ich meinen ersten Film — ein Lustspiel „Zum verliebten Kakadu" — — und eben, 1928, habe ich meinen — hoffentlich vorläufig — letzten Film „Weltkrieg II. Teil" zur öffentlichen Kritik gestellt! Eine Arbeit von 1V2 Jahren — Weltkrieg 1. und II. Teil — hat damit ihren Abschluß gefunden.
Warum ich den so viel umstrittenen Film überhaupt inszenierte?
Weil ich entgegen der Meinung so vieler im Weltkrieg noch immer den stärksten Hintergrund für alle Handlungen der Welt sehe. Sollte es mich nicht reizen, das größte Erleben aller Völker im Film festzuhalten ? Ob es geglückt? Viele sagen „nein" — sehr viele sagen „ja"! Sind die vielen „Neinsager" mir — dem Regisseur — gegenüber wirklich ehrlich? Verschließen sie meiner Arbeit gegenüber nicht aus sogenanntem Prinzip die Augen ?
Ich sah in dem Film eine große künstlerische — eine fast unlösbare Aufgabe. Ein Film, der unbedingt gemacht werden mußte. Daß es eine undankbare Aufgabe ist, wußte ich voraus. Mußte ich doch meine Tätigkeit bewußt in den Hintergrund stellen, damit die nachgestellten Bilder von den sogenannten Originalbildern nicht zu sehr abstachen! Das habe ich bestimmt erreicht. Fast niemand hat da die Grenze gefunden.
Frei von allen politischen Belastungen wollte ich ein Filmwerk schaffen, das allen Menschen, allen Völkern die Erinnerung an das gewaltigste Ringen der Menschen bewahrte. Auf Grund nüchternen, historischen Tatsachenmaterials wollte ich die neutrale, allgemein gültige künstlerische Impression des Weltkrieges geben, so wie er in uns, die wir ihn mitgemacht haben, haftet, und so wie er für die anderen ein Begriff ist.