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Harold Lloyd
Die meisten Jungens in Amerika wollen entweder Baseballspieler oder Präsident werden. Auch wird der Beruf eines Meisterboxers mehr ersehnt, als der eines Bankiers oder Kaufmannes. Ich für meinen Teil wollte, solange ich zurückdenken kann, immer Schauspieler werden. — Geboren wurde ich in Bourchard in Nebraska. Aber schon im Alter von 5 Monaten verließ ich diese Stadt für immer. Meine Eltern wechselten damals sehr oft ihren Wohnsitz. Zunächst zogen sie in Nebraska und Colorado herum. Ich war erst 12 Jahre alt, als ich zum erstenmal meinen schauspielerischen Ehrgeiz vor einem Auditorium betätigen sollte. Wir lebten damals in Omaha, wo ich bei der Burwud-Truppe mehrere Stücke spielte. Als das Gastspiel zu Ende war, erhielt ich ein Angebot für eine Operetten-Tournee. Aber meine Eltern ließen mich nicht weg. Ich besuchte dann in Omaha weiter die Schule. Später zogen wir nach Denver. Als ich 16 Jahre alt war, wurde mein Bühnenehrgeiz für einige Zeit in den Hintergrund gerückt. Ich wollte Meisterboxer werden. Ich war schon an den Ausscheidungskämpfen für die Meisterschaft von Colorado beteiligt, als meine Mutter dahinterkam, und damit war auch diese Periode vorbei. Als ich 18 Jahre alt war, zogen wir nach St. Diego, wo ich an eine Schauspielschule engagiert wurde. Gleichzeitig trat ich hier bei einer Theatertruppe auf. Von St. Diego war natürlich der Weg zum Film nach Los Angeles nicht mehr weit. Meine erste Zeit in Hollywood gab mir durchaus keine begründeten Aussichten, einmal ein bekannter Schauspieler zu werden. Aber schließlich konnte ich mich doch durchsetzen. Zunächst begann ich bei der Edison-Comp. als Statist. Dann kam ich allmählich dahin, eigene kleine Einakter zu spielen, und mit dem Erfolg meiner Filme wuchsen meine Rollen.
Ich versuche in meinen Filmkomödien irgendwie meiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, und zwar einen lustigen, in dem sie sich wohl mit allen ihren Schwächen und Fehlern wiedererkennt, aber sich doch zugleich darüber freut. Ich glaube, wenn die Leute abends nach ihrer Arbeit ins Kino gehen, wollen sie keine schweren Probleme lösen, sondern froh einige Stunden frohen Lachens genießen, und ich freue mich, daß ich ihnen dazu verhelfen kann.