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Harald Madsen (Patachon)
Ich bin in Silkeborg (Dänemark^ geboren, wo mein Vater Schuhmacher war. Als ich vier Jahre alt war, begann mein Vater mir zu zeigen, wie man Schuhe macht, was keinen besonderen Eindruck auf mich machte. Aber wenn er mir von seinen lustigen Liedern etwas vorsang, da war ich sehr lernbegierig. Es passierte z. B. nicht selten, daß ich als vierjähriges Bürschchen in einen Kaufmannsladen ging und da ein Lied sang, um dafür Schleckereien zu bekommen. Als ich ein paar Jahre älter war, spielte ich die neuesten Melodien auf der Harmonika. In der Schule war ich nicht sehr aufmerksam. Ich träumte meistens von Räubergeschichten während der Stunde und stellte mich immer selbst in der Rolle des Helden vor. Statt Schularbeiten zu machen, war ich Meister darin, über Hecken zu setzen und meine Hosen zu zerreißen. Als ich zehn Jahre alt war, starb meine Mutter. Der Trieb, Artist zu werden, wuchs immer mehr in mir. Als Vierzehnjähriger war ich bereits beim Zirkus.
Wie ich zum Film kam ?
In dem Clowntrio „Die drei Miehes" trat ich im Zirkus Schumann auf (man nannte mich den kleinen Madsen) — da sahen Direktor Nielsen und Direktor Lauritzen mich — und so kam ich zum Film.
Ob es mir schwer fällt, immer komisch wirken zu sollen.'
Das kann man nicht leicht erklären. — Es handelt sich darum, zu seinem Beruf Lust zu haben! — Und manchmal muß man die Lust zwingen!
Welche Filme ich am meisten liebe ?
Ich halte am meisten von Lustspielen, wo ich viele komische Sachen spielen und doch das Menschliche durchschimmern lassen kann.
Es ist schwer, mich an alle die vielen komischen Erlebnisse während meiner Berufswahl zu erinnern. Aber eins war ganz besonders komisch. In meiner Rolle als Sancho Panza mußte ich ein halbes Jahr lang einen Vollbart tragen (um so natürlich wie möglich auszusehen), und ich war dadurch öfters recht unangenehmen Bemerkungen ausgesetzt. Ich saß eines Tages auf einer Bank in Sevilla, als drei Menschen vorbeigingen. Der eine sagte in wohlklingendem Dänisch: „Wie sehen die Spanier doch furchtbar ungepflegt aus." — „Ja, du solltest rasiert werden", sagte Nr. 2, — „und chemisch gereinigt", fügte der dritte hinzu. Niemals ist meine Muttersprache mir so zu Herzen gegangen wie in diesem Augenblick.