Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Joe May Ich bin geborener Wiener. Zunächst dachte kein Mensch daran, daß ich einmal beim Film landen würde. Aber auf mancherlei Umwegen kam ich im August 191 1 schließlich doch zu dieser neu aufblühenden Kunst, und zwar begann ich bei der Conti nental-Film-Gesellschaft als Regisseur. Nachdem ich hier vier Filme inszeniert hatte, wurde ich von Paul Davidsohn zur neu gegründeten Union-Film geholt. Später gründete ich schließlich die May-Film-Gesellschaft, die in umfangreicher Weise für die Ufa und dann für die Efa tätig war. Großen Erfolg errang ich während des Krieges mit meinen Rätsel-Filmen, aus denen sich eine neue Spezies von Detektiv-Filmen entwickelte, und zwar die Joe-Deebs und Stuart-Webbs-Filme, mit denen ich zwei Jahre lang viel Erfolg errang. Es folgte eine Serie von Mia MayFilmen. Dann kam eine Reihe Großfiime, und zwar „Veritas vincit", „Die Herrin der Welt" (8 Teile), „Das indische Grabmal", „Tragödie der Liebe". Vor einiger Zeit versuchte ich mich als Produktionsleiter, und so entstand „Die Durchgängerin". Zuletzt inszenierte ich den ersten Pommerfilm der Ufa: „Heimkehr". Ich habe mich von Anfang an bemüht, den weltmarktfähigen Großfilm zu schaffen, der absoluten Anspruch auf Filmkunst erhebt und doch gleichzeitig den berechtigten Wünschen des Publikums auf Spannung und Unterhaltung gerecht wird. Meiner Ansicht nach sind die Voraussetzungen für einen Erfolgsfilm folgende: Man nehme eine interessante spannende Handlung, füge eine gewisse Beimischung von humoristischen Szenen sowie auch von starken Sensationen hinzu. Man vermeide es aber, durch allzuviel Sensation diese Mischung zu verderben, denn jede Sensation, die lediglich um ihrer selbst willen da ist und nicht logisch aus der Handlung des Films hervorgeht, hat ihre Berechtigung verloren und wird störend empfunden. Wenn man unter diesen Voraussetzungen und unter Einsetzung seines ganzen Könnens und künstlerischen Wollens einen Film inszeniert, wird ihm auch stets der Erfolg beschieden sein.