Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Adolphe Menjou Ich wurde nicht etwa in Frankreich geboren, wie man aus meinem Namen schließen kann, sondern in Pittsburgh. Ich stamme allerdings von französischen Eltern ab. Erzogen wurde ich an der Culver Militärakademie in Indiana und studierte dann an der Cornell Universität die technischen Wissenschaften. Ich wollte ursprünglich Maschineningenieur werden. Ich beendete mein Studium und machte mein Examen, aber von dem Moment an, wo ich die Universität verlassen habe, habe ich mich nie wieder mit der Technik beschäftigt. An der Universität war ich bereits ein eifriges Mitglied unserer Theatergesellschaft und schrieb auch eins der erfolgreichsten Stücke, die wir aufführten. Sofort nach bestandenem Examen ging ich zur Bühne und war zwei Jahre als Schauspieler, sowohl beim Theater wie auch beim Film, tätig. Meinen ersten Film spielte ich bereits im Jahre 1912 bei der Vitagraph. Dann war ich 15 Jahre lang Mitglied einer Theatergruppe in Cleveland. Zwischendurch machte ich wohl auch einmal eine Tournee mit einem VaudevilleSketsch durch die Staaten. Aber der Film zog mich immer mehr und mehr in seinen Bann. Schließlich spielte ich Hauptrollen in mehreren großen Paramount-Filmen. Als der Krieg ausbrach, trat ich als Freiwilliger in die amerikanische Armee ein. Noch kurz vor meiner Abreise benutzte ich meinen Aufenthalt in New York, um in einem Stück aufzutreten, das mir noch sehr großen Erfolg brachte. Mein Regiment gehörte zu den ersten amerikanischen Truppen, die in Italien landeten. Als ich nach dem Kriege mit dem Range eines Kapitäns aus der Armee ausschied, war ich zunächst eine Zeitlang Produktionsleiter in New York. Bei dieser Tätigkeit hielt ich es jedoch nicht lange aus, sondern begann wieder selbst zu spielen und bin seitdem bei der Paramount in einer Reihe von Großfilmen herausgekommen. Ich habe mir vorgenommen, in allen meinen Rollen stets liebenswürdig und freundlich zu sein und glaube, daß das die Ursache meines Erfolges ist, denn schließlich sehen die Menschen lieber freundliche Gesichter als ernste, und ich glaube, das ganze Geheimnis meiner Kunst ist, daß ich mich bemühe, so natürlich und ungezwungen wie nur möglich zu sein.