Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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F. W. Murnau Ich bin ein Sohn der roten Erde und wurde in Westfalen geboren. la Heidelberg und Berlin studierte ich Kunstgeschichte und ging dann zur Bühne. Ich landete schließlich bei Reinhardt. Hier hatte ich einige kleine Chargenspieler zu Kollegen. Sie hießen Conrad Veidt und Ernst Lubitsch, Mehrere Tourneen am Theater folgten, und schließlich begann ich auch bei Reinhardt an der Sprechbühne meine Regietätigkeit. Der Krieg sah auch mich an der Front, und zwar als Fliegeroffizier. Als der Krieg beendet war, kehrte ich zur Bühne zurück und ging zunächst in die Schweiz. Hier kam ich auf eigenartige Weise zum Film. Als ich in Zürich und Bern einige Stücke inszenierte, trat die Deutsche Botschaft an mich heran und betraute mich mit der Aufgabe, einige Propagandafilme für sie herzustellen. Diese Tätigkeit interessierte mich so, daß ich sofort beschloß, mich gänzlich dem Film zuzuwenden. Mein erster Spielfilm war „Der Knabe in Blau", doch weiß ich nicht, ob dieser Film überhaupt aufgeführt wurde. Doch schon der zweite Film brachte mir Erfolg. Er hieß „Satanas", dann folgte „Der Bucklige und die Tänzerin", „Der Januskopf" mit Conrad Veidt, „Der Gang in die Nacht" und „Der brennende Acker" mit Eugen Klopfer, „Nosferatu", „Phantom", „Schloß Vogelöd", „Die Finanzen des Großherzogs". Diese Filme hatten mich bereits bekannt gemacht, als ich mit den beiden Jannings-Filmen „Der letzte Mann" und „Tartüff" den großen Welterfolg errang. Dann schuf ich als vorläufig letzten Film in Deutschland den „Faust" für die Ufa. Ich folgte dem Angebot nach Hollywood, weil ich glaube, daß man immer noch etwas lernen kann und mir Amerika neue Wege bot, meine künstlerischen Pläne zu verfolgen. Wie ich das meine, zeigt am besten mein Film „Sonnenaufgang". Ich versuche, in jedem meiner Filme künstlerisches Neuland zu entdecken und neue künstlerische Ausdrucksformen zu finden. Im übrigen bin ich der Meinung, daß jeder Film, den der Regisseur wirklich erlebt, durchdringen wird, und jede Arbeit, die sich nicht mit geldlicher Spekulation beschäftigt, weist auf die Zukunft.