Filmkünstler; wir über uns selbst (1928)

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Paul Otto Geboren in Berlin. Ursprünglich zum Kaufmann bestimmt. Sprung zum Theater. Provinz, Schmiere. Dann Berlin Schillertheater, Hebbeltheater, Meine ersten größeren Erfolge hatte ich als Film-Regisseur beim DuskesFilm. Ich arbeitete damals mit der Morena, Heidemann, Weichsler, Clewing. Dann kam eine neue Theaterperiode. Kleines Theater, Lessing-Theater, Theater in der Königgrätzer Straße. Schrieb Manuskripte für Pola Negri und Henny Porten. Hatte damals mit dem Hella Moja-Film „Das Mädel von nebenan" als Regisseur einen beachtenswerten Erfolg. Meine erste Berührung mit dem Film fällt in das Jahr 1910. Der Film hieß „Arsene Lupin", und ich spielte die Hauptrolle. Instinktiv ahnte ich die ungeheuren Möglichkeiten, die der Film in sich birgt. Bei der ersten Vorführung war ich schwer erschrocken, aber auch tief ergriffen. Mir wurde klar, daß nur ein von innen heraus schöpfender Darsteller (nicht Versteller) das Publikum packen und erschüttern kann. Ohne Ärger finde ich, daß wir heute auf diesem Wege nicht viel weiter gekommen sind. Trotzdem reizen mich immer noch die grenzenlosen Möglichkeiten, die der Film zu geben vermag. Da ich aber andererseits weiß, daß „Film" eine Industrie ist und ein Geschäft sein muß, sind meine Hoffnungen für den künstlerischen Film zur Zeit sehr beschränkt. Solange man Filme mit Menschen macht, muß auch das menschliche Auge im Mittelpunkt stehen, wie man es ganz instinktiv bei den Anfängen des Films schon in den Mittelpunkt gestellt hatte. Requisiten und Raum müssen in einer absoluten und nicht nur bedingten Beziehung zum Menschen stehen. Mag sein, daß die Überwucherung der Materie und des Geschäftes heute nur Entwicklungserscheinungen des Films sind. Große Fortschritte sind eigentlich nur auf phototechnischem Gebiete gemacht worden. Die Phantasie ist entweder nicht da oder hat keine Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Auch im Film muß Goethes Wort grundlegend sein: Nur der Mensch ist dem Menschen das Interessanteste.