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VOM RAMPENLICHT ZUR JUPITERSONNE
VON HANNA RALPH
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Erinnerungen? Nein. Keine Erinnerungen will ich schreiben, wenn ich meinen Weg vom Rampenlicht zur Jupitersonne an mir vorübergleiten lasse; Erinnerungen haben etwas Biographisches an sich, und bis dahin, daß ich einen Lebensrückblick gebe, soll es, so möchte ich's, noch ein wenig Zeit haben. Aber Eindrücke sollen es werden. — Schilderungen von Eindrücken, wie ich sie hier und da sammeln konnte. Schließlich ergibt es sich ja von selbst, daß die chronologische Folge von Bildern die Kurve aufzeigt. In Kissingen in Bayern begann das Dasein . . . das nun einstweilen, über soundsoviele Stationen, bis nach Berlin geführt hat.
Kissingen!
Das Tal durchschlängelt die fränkische Saale, und ringsherum steigen die Berge auf. Nein: nicht eigentliche Berge sind es, sondern Hügel: die Staffelshöhe, der Altenberg und der Stationsberg ... Im Kurgarten weiche Musik zur Abendzeit, gelbes Licht stiehlt sich durch die Bäume, fällt in Kringeln auf den Kies . . . Und ich gehe mit kindlich-ernsten Schritten an der Seite der Mutter einher, noch ganz erfüllt von dem Gefühl: heute hast du zum ersten ^^^^^^^ mal auf den Brettern gestanden!
Das Debüt als Kind!
Wieviele Debüts sind Wy ^ \
seitdem eingetreten —
Debüts an den verschiedensten Orten . . . Debüts an Sprechbühnen sowie in Filmen, in verschiedenen „Fächern" und in was weiß ich noch. Aber jenes allererste Auftreten war das unbefangenste, stolzeste und schönste meines Lebens. Wie ich dazu kam? Soweit ich denken kann, habe ich von nichts anderem als vom Theater in meiner Familie sprechen hören, deren Mitglieder fast ausnahmslos seit Generationen Schauspieler waren.
Dabei ist es sonderbar, daß ich die Schauspielerei eigentlich gehaßt habe; es wäre natürlich unwahr, zu sagen, daß ich sie noch heute hasse. Aber gehaßt habe ich sie. Zuneigungen und Abneigungen, Instinkte vieler Theatergenerationen stritten in mir. Aber alles Streiten war vergebens; ich hatte schon als Kind auf den Brettern gestanden, und ich mochte nachher schimpfen soviel ich wollte: das Theater war und blieb mein Element.
Ich unterschied nicht zwischen Bühnenspiel und Leben: das, was ich auf der Bühne erhielt, war auch im Leben mein Besitz ... als Kind. In irgendeinem Stück einem Familienstück, denn ich stand mit Vater, Mutter und Schwester