Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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gibt, und liebt mich abgöttisch. (Eben deshalb?) Leider nicht immer zur rechten Zeit. Wenn er nämlich nachts nicht schlafen kann, so kcmmt er zu mir ins Bett, steigt mir mit seinen schwarzen Pfoten im Gesicht herum und legt sich auf meinen Magen, oder er zieht mir die Decke weg und trägt sie in seinen Hundekorb, nur um mich zu ärgern. Dann streiten wir. Wenn ich aber dann wieder fest eingeschlafen bin, kommt er und weckt mich, um mich um Verzeihung zu bitten. Seine höchste Wonne aber ist Automobilfahren, und da habe ich ihm jetzt einen kleinen „Peugeot" gekauft; weil er jedoch keinen Führerschein bekommt, muß ich ihn immer selbst spazieren führen. Außerdem boxen wir täglich miteinander, was sehr gesund ist. Weiter weiß ich wirklich nichts mehr zu erzählen. Ich übergebe ihnen also mein erstes dichterisches Ei und bin mit herzlichen Grüßen Ihr ergebner S 1 e z a k. JcT Von Stars und c5far=cy/nn Der Alkohol ist eine Angelegenheit düstern Schweigens auch in Hollywood . . . Im vergangenen Sommer herrschte aus diesem Grunde an einem besonders betriebsamen Tage auch tiefste Niedergeschlagenheit in einem Atelier, dessen schöne Innentemperatur durch die freundliche Sonne nur noch weiter hinaufgeschraubt wurde. Endlich erbarmte sich der Filmstar der leidenden Kollegen, setzte eine Bowle zusammen und reichte sie herum. Herbert Howe nur erkühnte sich, das Getränk zu beschnüffeln, zu begucken und taxierend zu analysieren. „Nehmen Sie," sagte die Künstlerin ermunternd, „es ist eine gute, schmackhafte Sache...' Herbert Howe zögerte noch immer. „Ich habe dieses Getränk sogar einmal dem König von England kredenzt," lächelte die Kollegin mit bestrickender Anmut. Da sah Herbert Howe auf und schob das Glas zurück: „Dem König von England , . . Das glaub' ich! Sie sind nicht umsonst Irin!" Willard Mack war . . . u. a. . . auch mit Pauline Frederick verheiratet; die Ehe wurde geschieden, weil — wie Willard Mack sich ausdrückte — „zuviel Schwiegermutter dabei war". Dann heiratete Pauline Frederick wieder . . . es war der letzte Mann vor ihrer Ehescheidung im vergangenen Jahr. Mack erfuhr von der Trauung und telegraphierte dem neuen Ehemann: „Herzlichen Glückwunsch! Die beiden Frauen sind gut!" Pola Negri, die in der ersten Zeit ihres amerikanischen Aufenthalts das amerikanische Nickelgeld, das bekanntlich einen Büffel auf der Reversseite hat, das „money mit der cow" nannte, hatte sich in den Ateliers durch die kühle Behandlung, die sie den Beleuchtern zuteil werden ließ, etwas unbeliebt gemacht. Das war ihr hinterbracht worden. „Oh," sagte der polnische Filmstar, „das ist schade; aber jetzt verstehe ich die Amerikaner besser. Bei meinem nächsten Film werde ich jeden Elektriker um den Hals fallen und zu ihm sagen: Ach, was Sie für ein hübsches Licht machen!" Tom Moore — einer der vielen, vielen Moores im englischen und amerikanischen Film — einer der vielen, vielen Moore-Brüder . . hörte sich eines Tages die Klagen seiner Kollegin Viola Dana über die zu große Hitze an. „Ach," sagte er schließlich, „das ist noch gar nicht so heiß, Viola! Paß mal auf . . . Das war ne andere Sache damals drunten in Missouri. Stell dir vor, das war so heiß, daß der ganze Missouristrom austrocknete und balü gar kein Wasser mehr im Bett war. Da wurde denn die städtische Feuerwehr den ganzen Tag auf dem Posten gehalten und mußte in einem fort Wasser in den Missouri lassen, damit die Dampfschifffahrt nicht eingestellt zu werden brauchte." „So so?" nickte Viola Dana ernsthaft, „da hast du offenbar mit zur Feuerwehr gehört, Tom, ja, solche Strapazen übersteht keiner gesund . . ." Ein seltener Mensch ist unstreitig AI Jolson, ein Sänger vor dem Herrn. Die Einnahmen aus seinen Grammophonplatten werden im Monat auf rund 120 000 Dollar geschätzt, und hinzu kommen noch die Engagementseinkünfte, die nicht gering sind. AI Jolson hatte vor einiger Zeit Griffith gebeten, ihn zum Film zu bringen. Griffith war durchaus zufrieden mit den ersten Aufnahmen, ein besonderes Manuskript war ge£^äJv schrieben worden, alles ging wie am Schnürchen. Jedoch in der zweiten Woche, verschwand Jolson aus Amerika, und die Aufnahmen mußten abgebrochen werden. Endlich nach geraumer Weile, traf ein Brief aus London ein, und in diesem Brief / \^ stand nur eine Zeile: iL [k ^ „Lieber Griffith, ich Y % dachte immer, ich sei ein 4 k / Schauspieler, aber ich bin ♦ f jß nur ein Gesangs und Fanz-Clown. Dein AI Jolson." 23