Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Wir meinen: Ja! Aber Allan Dwan hat seinen Kopf für sich; er sagt: Nein! Es fragt sich nur, was er unter Temperament versteht, meint Ruth Weyher sie hat ein prachtvolles Talent! Sie vergißt sich in ihrer Rolle, und sie hört auf, als Gloria Swanson zu existieren: sie ist nur „Zaza" . . . oder was sie gerade zu sein hat. Das also ist kein Temperament . . . Und die andern? Die zweiten Garnituren? Ja, — damit ist es was anderes. Diese zweiten Garnituren, die Episodisten und Kleinrollen-Markierer benehmen sich gern auisässig; sie glauben, daß sie so besser auffielen. Immerhin . . . so ein richtiges Temperament ist das auch noch nicht, es ist zumeist nur Obstruktion oder Ge meinheit. Man behauptet um noch eine „Große" zu erwähnen — , daß Pola Negri eine unbequeme Person sei. Schön, ich habe noch nicht mit ihr gearbeitet. Trotzdem bin ich der Meinung, daß die meisten Filmmenschen eine falsche Vorstellung von ihr haben. Ich glaube nicht, daß es schwer ist, mit ihr fertig zu werden. Der Witz ist bloß der, daß sie ihre europäischen Gewohnheiten und Ansichten noch nicht abgestreift hat; sie denkt nicht auf unsere Art . . .; aber das wird sie mit der Zeit auch noch lernen GLORIA SWANSON . . . und dann sollte sie noch temperamentvoll sein? Kaum . . . Wenn sie eine Künstlerin ist, kann sie kaum temperamentvoll sein ! Und schließlich eins: wenn jemand sich auf dieHinterbeine setzt, so gibt es ein sehr einfaches Mittel, mit ihm umzuspringen . . . Ich habe dieses Mittel: ich werde grob. Das ist die Sprache, die diese Typen ganz einwandfrei verstehen. Niemand kann sich mit ihnen in die Erörterung von Vernunftsgründen einlassen, denn wenn man's versuchen würde, würden sie sich nur für ungeheuer wichtig halten. Mithin grob werden! Das ist die Rettung." Also sprach Allan Dwan. Und nun ist's a.; denStars weiblicher und männlicher Ordnung, sich mit diesem Grobian auseinanderzusetzen. Dabei . . . müssen wir uns hüten, den „Grobian" allzu wörtlich zu nehmen; denn — bei unserm Metier ist es immer verderblich, mit Steinen zu werfen. Man fragte Dwan nämlich, nachdem er diese Theorie der Grausamkeit entwickelt hatte, ob er, ein Gent und freier Bürger, sich nicht scheuen würde, gegen das schwache Geschlecht so hart vorzusehen . . . 31