Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Maschine, mit der sowohl Aufstieg wie auch Landen bei ganz beschränktem Räume möglich sind. Seine Versuche sind von Erfolg gekrönt und lassen ihn die Leere seines Hauses, dem die Hausfrau starb, nicht so drückend empfinden: seine Arbeit absorbiert ihn und läßt ihn auch sein Töchterchen Ruth fast vergessen, das in der strengen Obhut einer Erzieherin nicht weiß, wie gut Elternliebe tut Mit allen Fasern hängt sich das einsame Kind an „Onkel Achim", Sendows jüngeren Bruder, der mit seiner sensiblen Künstlerseele das zarte Gmiüt des Kindes so gut versteht. Tage, an denen Klein-Ruth zu Onkel Achim darl, an denen er ihr aus seinen Kompositionen vorspielt, sind Feiertage für das Kind. Entzückend ist es, wie der noch unbekannte Komponist mit dem großen Können und das Kind zusammen plaudern und in einer Märchenwelt leben. Achim Sendow hat eine Oper vollendet, die ihm nicht nur Ruhm, sondern auch die Hand der geliebten Frau, der Filmschauspielerin Camilla de Bary, bringen soll — nur ein Lied fehlt ihm noch, eine einzige Weise, — und im Plaudern mit Ruth findet er sie, die Hauptmelodie für seine Oper „Das verlorene Lied". — Doch das Glück, das ihm so nahe scheint, ist treulos: an demselben Abend, an dem im Hause des Bruders die Vollendung der Oper gefeiert wird, vernichtet ein Brand all seine Hoffnungen, denn auch Camilla, die geliebte Frau, ist treulos und wendet sich dem reichen Bruder Achims zu, der die schöne Frau schon lange mit seiner Liebe verfolgte, ohne daß Achim eine Ahnung davon hatte. Zeiten vergehen darüber: unter dem Namen Dowsen taucht Achim endlich wieder in Amerika auf, wo er für die Filme des allmächtigen Filmkönigs Stefan Gudden, der StandardFilm Company, die Musik zusammenstellt. Für die Heimat gilt er als verschollen, nur alle Jahre zu Ruths Geburtstag meldet er sich namenlos mit einem Gruß. Lore Gudden, des Filmkönigs schöne Tochter, erkennt in dem jungen Musiker einen wahrhaften Künstler und schenkt ihm ihre Liebe, von der natürlich Papa Gudden nichts wissen will. Da führt der Weg zu einer Filmprobe bei der „Standard"; die Hauptrolle spielt — Camilla de Bary, die Albrecht Sendow längst auch verlassen hat und sich nunmehr in Amerika neue Lorbeeren holen will. Lore sieht und fühlt, daß Beziehungen zwischen Achim und der Filmschauspielerin bestehen, obgleich die Zuneigung Achims zu der liebenswerten Amerikanerin in dem Musiker längst jedes Gefühl für die einstige Verlobte getötet hat. Als aber Lore auch no_"h Zeuge wird, wie Camilla sich Achim voll Zärtlichkeit naht, da ist es im Augenblick um ihre Fassung geschehen. Doch wahre Liebe ist immer wieder zum Vertrauen bereit: Lore, die durch schwere Krankheit und durch Intrigen von Achim getrennt worden ist, zieht in die Welt, um als Sängerin durch alle europäische Großstädte zu eilen; sie hofft so, Joachim am ehesten auf sich aufmerksam zu machen und den immer Geliebten wiederzufinden. In einem Konzert singt sie als Zugabe das „verlorene Lied", und da hört es Ruth, die mit ihrem Vater, der durch einen unglückseligen Flugzeugsturz lebenslang gelähmt ist, dem Konzert beiwohnt. Klein-Ruth vermittelt Breite Straßen, Nachmittag, Menschenmassen, Hauptverkehr — Autos, Wagen, Straßenbahnen, Lärmen — Rattern — Hin und Her, Straßenbahnen! Menschenmassen Eingepfercht in schlechter Luft; Tageszeitung, Taschendiebe! Und der Wagen stößt und pufft. Straßenkreuzung, Autos halten — — — Hochgehobne Schupohand: Straßenbahn saust um die Ecke, Bremse, Krachen, Führerstand. Autobus voll eil'ger Menschen Stinkiger Benzoldampf qualmt, Lastkraftwagen — Gelle Schreie!! Alles wird zerdrückt — zermalmt! Hilferufe .... Menschen stürzen, Scheiben splittern . . . — — — — — — lauter Knail Schupo, Blut und Krankenwagen Ueberschrift : .... Verkehrsunfall. Menschen laufen, Menschen flüchten, Menschen fluchen, Menschen klagen, Grüne drängen Menschenmengen Lind . . . zerbrochen ächzt der Wagen. Autos, Fuhrwerk, Straßenbahnen Endlos lange Wartereihe. Zeitversäumnis, Abtransports, Noch vereinzelt: Schmerzensschreie. Feuerwehren, Hebekrähne, Zeitungsschreiber — große Eile!! Scherben — Holz — Zerknautschte Menschen — Stoßverbeulte Trümmerteile. Nur vom Dache des Zerstörten Mahnet — unversehrt — ein Name: „Tue recht und trage — Leiser!" Unfall — Straßenbahn — Rekle Edra 97