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7. November.
Heute lacht das Herz, da kann einem etwas ausgewischt werden. Einem — ? Ja: dem Hans Kyser . . . Er nämlich hat das Manuskript zur „Gräfin Donelli" geschrieben, die heute mit Henny Porten im „Primus-Palast" uraufgeführt wird. Die Gräfin — ah, welch einen Unwürdigen hat sie zum Manne! Wie das alles „filmisch" ist! Wie Hans Kyser den Film einschätzt! Ja, ja, — unsere Dichter! Man hatte einmal so viel Vertrauen in sie . . ., und da kamen sie und machten lauter „Gräfinnen Donelli". Gott sei Dank merkt Henny Porten das gar nicht — , oder sie tut, als merkte sie es nicht . . . Die „Hintertreppe" war trotzdem ihr besserer Teil. Trotz Hans Kyser! 9. November.
Die Bayerische Filmgesellschaft m. b. H. vergrößert ihren norddeutschen Theaterpark. So wird uns bekanntgegeben. Vielleicht vertriößert auch die Ufa einmal wieder ihren Theaterpark. Mein Freund Emil hat gestern seinen Zigarettenpark vergrößert, — meine Frau ihren Pralinepark, — meine Schwiegermutter ihren Hühnerpark ... Ich selbst möchte meinen Unkostenpark verkleinern — , möglicherweise aber ist das bei dem steigenden Anspruchspark unmöglich . . . Denn man weiß ja gar nicht, in welche Parks wir im Laufe der nächsten Zeit noch alle hineingeraten werden!
10. November.
Die englische Filmzeitschrift „Cinema" hat den Einfall gehabt, eine internationale Filmkonferenz einzuberufen. Nachdem der Termin bereits zweimal aufgeschoben wurde, wird nunmehr ein dritter Termin bekanntgegeben, und zwar mit der Begründung, daß der Prinz von Wales sich noch immer nicht für die Uebernahme des Protektorates entschieden habe. Das ist ein deutlicher Beweis für die Unzulänglichkeit einer jeden Monarchie; wie können denn unter diesen Umständen die Industrien je auf einen grünen Zweig kommen? Wir haben also das Nachsehen, weil die Engländer nicht von ihrer Dynastie loskommen können!
11. November.
Im U. T. Tauentzienpalast ein englischer Film mit Betty Balfour in der Hauptrolle: „Leben, lieben, lachen." Der Film erklärt vielleicht, warum der Prinz von Wales sich weigert, das Protektorat siehe gestern! in die
la main zu nehmen. Das Publikum war bei der Premiere stellenweise ungehalten, weshalb auch ein Kritiker schrieb: „ — ich glaube, daß dieser Film ein sehr populärer und im populären Sinne ein sehr ergreifender Film ist."
12. November.
In Amerika verbrannten in einem zweistöckigen (!) Hause die ältesten Filmnegative der amerikanischen Universal-Produktion, darunter j Negativ zu „Hiawatha", zu „Ivanhoe" und zur „Stummen von Portici". Unser herzlichstes Beileid! (Anmerkung des Setzers: Das obige Ausrufungszeichen rührt von mir her, ein „zweistöckiges" Haus in Amerika! Ist schon
Unsii
Schließlich wäre es aber recht gut,
wenn die ollen Kamellen verbrannten. Dann hätten die phantasiereichen deutschen Filmdichter doch einen Grund, die Kisten neu aufzupolieren.)
DA/
Kino
Im
Hause!
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