Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Friedrich Zelnik beendet heute die Aufnahmen zu seinem Film „Die Venus von Montmartre". Die Nachrichten, daß Friedrich Zelnik nur noch in Amerika zu produzieren gedenke, sind also zumindest erlogen 14. November. Die Phoebus Film A.-G. eröffnet ihre Kampagne im „Marmorhaus" mit dem Film „Mutter und Kind", sozusagen im klassischen Zeichen der Fruchtbarkeit. Vivat und so weiter! Dennnoch sind wir ehrlich empört, daß es eine Fachzeitung fertig bekam, zu schreiben: „Die Premiere war ein verheißungsvoller Auftakt für die neue Aera, die im Warenhaus begonnen hat." Dieser unziemliche Ton richtet sich von selbst! Preisrätsel: Was ist Spielleitung, was Regie? Auf dem Programm zur Premiere „Das Wachsfiguren-Kabinett" im U. T. Kurfürstendamm steht heute: Regie Paul Leni, Spielleitung Leo Birinsky. Und wer harte die Inszenierung? 16. November. Wir lesen: „Am Montag besuchte der König von England zum erstenmal ein Kino . . ." -Wirlesennicht: „. .. um sich zu überzeugen, ob er dem Prinzen von Wales die Uebernahme des Protektorates (s. oben) gestatten könne." Und das wäre begreiflich gewesen, denn — schließlich . . . man hört doch so allerlei vom Film . . . In der „Alhambra" Premiere eines AstaNielsen-Films, „Die Schmetterlingsschlacht". Angeblich nach einem gewissen Sudermann konzipiert. Gottedoch . . . Sudermann! Ja, wenn's Melchior Vischer wäre! Aber . . . Sudermann! Und in so was spielt nun Asta Nielsen! Sonderbarerweise war der Erfolg ungeheuer! Und der Film war gut! Aber . . . Sudermann! 18. November. Carl Mayer, „der" literarische Filmautor Deutschlands, sozusagen der deutsche Film-Moliere, hat ein Manuskript „TartuÖe ■ an die „Ufa" verkauft. Uebrigens merke ich jetzt erst: — „Film-Moliere" ist wirklich gut. 19. November. Der zweite Rin-tin-tin-Film im „Ufapalast am Zoo", nämlich „Rin-tin-tin rettet seinen Herrn". Nebenbei bemerkt, weder nach Sudermann, noch nach Moliere oder >onst so 'nem Vorschreiber. Eine ganz originale Sache. Wo die Amerikaner das bloß immer hernehmen? Als die Deutschen einmal einen patenten Köter gefunden hatten, mußten sie erst Sherlok Holmes bemühen, ehe sie im „Hund von Baskerville" eine Rolle vorfanden. Die Anekdote, die man sich bei uns gelegentlich erzählt, scheint schon richtig zu sein: ein Tierhalter stellte einem Filmunternehmer einen dressierten Kanarienvogel vor und bat um dessen Verwendung im Film. Da meinte der Direktor: „Ja, mein Lieber, is ja janz scheen, der Vogel, aber jehn Se doch mal zu Urjiß, der hat ja die janze Literatur in 'n Kopp. Vielleicht weiß der 'n ollen Jriechen, der für Ihr Vieh 'ne jute Sache jeschrieben hat." 90