Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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sein rasendes Tempo bei, ohne seine Richtung zu ändern. Er machte bisweilen eine kleine Pause, dann folgte ein wütendes Untertauchen und diesem nach kurzer Zeit wieder ein Emportauchen, worauf er seine Parforceschwimmtour weiter fortsetzte. Seine Schnelligkeit konnte mit der eines Schnellzuges wetteifern. Plötzlich ereignete sich ein unerhörter Unfall, der uns aber die schönsten Bilder machen ließ, die je von einem Aufnahme-Apparat gefilmt worden sind. Toll vor Wut erschien plötzlich das Tier an der Oberfläche, drehte und schwamm auf das Boot Mac Kees zu. Uns widmete es nicht die geringste Aufmerksamkeit; sein Instinkt schien ihm zu sagen, daß lediglich das Boot, an dessen Leine er hing, sein Feind sei. Ich ahnte, was geschehen würde und erinnerte mich, daß ich sofort rief: „Beide Apparate voraus!" Auf diese Weise konnte mir keine Phase des höchst gefährlichen, aber auch höchst interessanten Momentes entgehen. Der eine Apparat behielt das gewaltige Tier, der andere Mac Kees Boot im Objektiv. Die beiden besonderen Photoapparate waren auf das Boot gerichtet, und die Gehilfen wechselten ihre Platten mit einer Geschwindigkeit, die wohl bis heute noch kein einziger Photograph angewandt hat. Als der Wal Mac Kees Boot erreicht hatte, verschwand er augenblicklich, und keine Sekunde später fuhr seine enorme Schwanzflosse durch die Luft und warf Mac Kees Boot samt der ganzen Besatzung wie ein Spielzeug ins Meer. Mäste und Segel und die Männer, die für einen Moment lang zwischen Blut und Schaum verschwunden waren, bildeten ein wüstes Durcheinander. Von dieser gewaltigen Szene wurden sogar zwei Photos aufgenommen. Einer unserer Film-Apparate war unbrauchbar geworden, aber er hätte die Szene trotzdem noch weiter drehen können, wenn nicht zu allem Unglück der Filmstreifen verbraucht gewesen wäre. Unser anderer Apparat aber nahm die ganze Szene mit allen Einzelheiten auf. Wir durften von Glück sagen .... und es war auch ein unverhofftes Glück!" Der Hauptdarsteller des Films, Mac Kee, der nicht weniger als 2 Jahre zum Erlernen des Harpunierens gebraucht haben soll, berichtete nicht weniger fesselnd über seine Empfindungen am Hauptaufnahmetage das Folgende: „Die Walfische, die ich beobachten konnte, sind recht verschieden lang gewesen, 40 bis 50 und auch 60 und mehr Fuß lang Als das erste dieser Ungeheuer sich unserem Schiff nahte und ich ihm sofort eine Harpune in den Leib warf, hatte ich das Gefühl, als sei ich in einem Kampf mit einer in voller Fahrt befindlichen Maschine geraten, und dabei war dieses Exemplar eigentlich noch ein recht zahmes und kleines Tier. Erst als wir uns an einen Riesenwal herangemacht hatten, lernte ich die volle Bedeutung des Kampfes auf Leben und Tod kennen. Die alten Harpunier des Schiffes „Charles W. Morgan" machten sich obendrein einen Spaß daraus, mir allerhand furchtbare Dinge zu erzählen, die ein wütender Wal zu Die Schwanzflosse des Walfisches wirft Mac Kees Boot ins Meer Phof.: Dafu 31