Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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M iemand kennt uns! klagt Hanns Schwarz. Und dabei sind die Regisseure doch wichtige Personen! strengungen mitunter nötig sind, um die Darsteller dazu zu bringen, die Atmosphäre eines Milieus zu erfassen, sich darin einzuleben und außerdem noch die seelischen Stimmungen aus der Handlung heraus zu verdolmetschen. Ich möchte, wenn ich mich hierüber auslasse, nur etwas zur Popularität des Filmregisseurs überhaupt tun. Nicht für mich allein rede ich, sondern für alle Kollegen. Also — ich hatte in meinem ersten Film mit der Gräfin Esterhazy zu tun, die doch noch unausgeprobt war. Wie sollte ich es machen, diese Darstellerin weinen zu lassen in dem Augenblick, in dem ich die Tränen brauchte? Es hat eine ganz erkleckliche Zeit gedauert, ehe ich dahinter kam, wie ich zu verfahren hatte. Und dann folgte ich folgendem Rezept: hatte ich die Dekoration fertig stehen, so mußten die Lampen ausgeschaltet werden, die Beleuchter traten ab, jedes Hämmern im ganzen Atelier unterblieb, alle Zuschauer und Atelierlöwen mußten sich zurückziehen. Ich selbst setzte mich zur Gräfin und erzählte ihr, als rechnete ich gar nicht mehr mit den Aufnahmen, irgendeine grausige, erdichtete Geschichte, etwas von einem armen Kinde und der leidenden Mutter oder von einem leidenden Kinde und der armen Mutter, und wenn die Sache dann vor lauter Traurigkeit fast zu riechen anfing, dann schnappte die Esterhazy ein . . . denn sie hatte eine ungeheuere Empfänglichkeit des Gemütes . . . ! und im nächsten Augenblick wurde die Szene gedreht. Der Operateur kannte mein Verfahren, er hielt sich bereit, ebenso hielten sich auch die andern Darsteller bereit . . . und schließlich erfolgten die Tränenausbrüche mit berechenbarer Zeitpräzision. ieführen fördert unter Umständen sogar die Gesundheit 39