Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Herr Kreagh macht eiue ergebene Verbeugung: „Ich übernehme den Auftrag aus beruflichem Interesse," sagt er. Helen lächelt: „Dann bekommt ihn also Ihre Konkurrenz nicht!" „Ganz recht!" erwidert Kreagh und bietet Fräulein Franklin noch einmal den Stuhl an, auf dem sie bereits gesessen hat. Und dann verhandelt er mit ihr, wie mit einem großen Industrie-Direktor; er scheint ganz vergessen zu haben, daß diese anmutige, schlanke Blondine doch höchstens zwanzig Jahre alt sein kann. Er scheint überhaupt nicht zu wissen, daß er mit einer Dame verhandelt, so kurz und knapp ist die Form ihrer Unterhaltung. „Ich kenne den Herrn Brewster nicht persönlich", sagt er. „Wollen Sie seine Beobachtung übernehmen? Oder soll ich sonst noch jemand beauftragen. Die Kosten wären unwesentlich, aber ich hielte den Kreis der Eingeweihten gerne beschränkt." „Ich übernehme Mister Brewster !" sagte Helen darauf. „Ich werde MacLean übernehmen," erklärte Kreagh. „Und wer achtet auf den Hauptverdächrigen ?" „Auf Beverly?"fragtHelen. „Haben Sie keine Sorge — ist er schuldig, treffen wir ihn hier oderdort!" „Ausgezeichnet!" lobt Kreagh und schließt sein Notizbuch. Danntrennen sich die beiden Menschen mit dem Versprechen, morgen vormittag um zehn Uhr zusammenzukommen. Frau Franklin macht sich keine Gedanken, als ihre einzigeTochter Und dann faucht von der Albert Road ein Kraftwagen heran an diesem Abend nicht zum Essen erscheint. Sie hat ein so großes Vertrauen in ihr Kind, daß sie nicht einmal bei Daniel Farnum anruft. Was Helen auch tun mag: es kann nie und nimmer etwas Böses sein! War das Mädchen doch einmal mehrere Tage hintereinander verschwunden. Und tauchte dann unversehrt und strahlend wieder auf. Helen ist davon unterrichtet, daß ihre Mutter von ihr felsenfest überzeugt ist Und deshalb läßt sie ihr auch keinerlei Nacnricht zukommen. Was sollte sie auch sagen? Etwa ••-, daß sie wahrscheinlich ihre Vertrauensstellung bei Daniel Farnum eingebüßt hat? Es ist nicht die Rede wert! Und vor allem darf es gar nicht dazu kommen, daß sie Daniel Farnum verläßt. Dazu . . . halt! Beinahe hätte sie gesagt: dazu liebt sie diesen Mann viel zu sehr. Und das darf sie nicht sagen. Gewiß: — sie hat ihn gern, aber sie lehnt es ab, ihn zu heiraten, weil sie sich damit der Gefahr aussetzen würde, eis Partie -Jägerin verdächtigt zu werden. Wenn sie selbst auch nicht fünfPfund Vermögen hat, — so wird sie doch einen so schimpflichen Verdacht nie auf sich nehmen! Daniel soll heiraten, wen er zu heiraten lustig ist; nie und nimmeraberHelen! Es ist ziemlich kühl geworden . . . Und es pfeift durch die Musjid Road, als ob man drüben am Ausgang dreißig hundertpferdige Ventilatoren aufgestellt hätte. Wirklich eine unangenehme Geschichte, da in diesem elenden Hauswinkel auszuhalten. Aber Helen weicht nicht von der der Stelle. Sie hat sich vor 53