Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

11. Dezember. In den „Richard-Oswald-Lichtspielen" wird heute ein Film uraufgeführt, in dem ein Landmädchen wegen Kindesmordes zu 15 Jahren Arbeitshaus verurteilt wird. Dabei wurde das Kind nur von fahrenden Musikanten aufgelesen und — wie Musikanten nun einmal sind! — mitgenommen. Da sich in der letzten Zeit derartige Fälle gehäuft haben, muß ich alle jungen Mütter bitten, auf ihre Kinder etwas mehr Obacht zu geben. 13. Dezember. Noch einmal der „Film-Kurier". In der heutigen Ausgabe lese ich in einem Artikel von Fritz Lang den folgenden Satz: „Ich habe mir immer gewünscht, einmal feststellen zu können, wieviel ein gutgewachsener, mit seinem Einkommen zufriedener Durchschntts-Amerikaner, der ein nettes Mädel bei sich hat, von den amerikanischen Filmen zu sich nehmen kann, ohne zu krepieren. Aber ich fürchte, ich könnte die Sache nicht bis zu Ende kontrollieren, ich würde lange, lange vor ihm draufgehen." 14. Dezember. In der „Urania" in der Taubenstraße wird ein Film gezeigt: „Gefahren der Straß e". Herstellungs und Aufnahmeort: München. — Für Berliner eine ganz unmögliche Sache! Der Verkehrsturm auf dem Potsdamer Platz, die Kreidestriche für die Passanten an der Schwarzen Brücke in Tegel ... wie können all diese Gefahren in einem Münchener Film enthalten sein? 15. Dezember. Bei Heinz Karl Heiland, der sich gar nicht nach Berlin zurückzusehnen scheint, haben „sie" eingebrochen. Man hat Teppiche, Elfenbein-Schmucksachen aus Liberia — und sonstige Keise-.Anaenken gestohlen. Der Wert beläuft sich auf etwa zehn Millionen. — Um Paul Wegener zu beruhigen, Heinz Karl Heiland hat die Millionen, die man bei ihm stahl, nicht im Film verdient! Heiland hat Jahrzehnte im fernen Osten gelebt. Er hat sich mehr mit dem richtigen als mit dem filmenden Buddha befaßt. Eine Presse-Vorführung des Films „Nur mit Frauen ist das Leben schön!" — Das kommt ganz darauf an. Ich kenne genug Frauen, die uns Männern auch etliche Verdienste zubilligen. 18. Dezember. Aaah! Nun ist es heraus! Mir war doch schon immer so! Schon immer so! Damals., na ja. Also — um es kurz zu machen — : Ich lese (heute ist Donnerstag) — ich lese, daß Jackie Coogan am Montag einen kkinen Bruder bekommen wird. Ich sage es nicht, w o ich das lese; es könnte ja, schon was das Geschlecht des Bruders angeht, falsch sein — und ich will niemand blamieren. Aber heute ist erst Donnerstag, und schon weiß man es hier! Junge, Junge! Wie mich das angreift! Man gehört doch sozusagen zur Familie. Der prominenteste deutsche Filmhersteller, Erich Pommer, trifft, aus Amerika zurück, wieder in Berlin ein. Wenn nicht alles trügt, ist Pommer zugleich der erste deutsche Film-Mann, der über seine Eindrücke in Amerika — nichts ausplaudert. 94