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sondern einen Schauspieler Schünzel sehen, aber dennoch trieb mich der Wunsch, mich als Regisseur zu versuchen. Ich hab's dann wieder aufgegeben, weil auch ein Filmregisseur einen Manager braucht, — jemanden, der aus guter Arbeit große geschäftliche Erfolge zu machen weiß; ... ich hab's auch aufgegeben, weil die Filmregie etwas Künstlerisches, etwas so Dichterisches, Schöpferisches ist, daß nur der Großes zu leisten vermag, der ganz selbständig aibeiten darf. Aber
die Sehnsucht, wieder Bilder zu
komponieren, ist doch in mir geblieben. Außerdem bewerte ich die Tätigkeit des Filmregisseurs höher als die Tätigkeit des
Bühnenregisseurs. Es würde mich freuen, wenn Sie, verehrte Redaktion, mir einmal einen Platz in Ihrem Blatte einräumen und mir dann gestatten würden, mich zu diesem Thema zu äußern.
10. Acht Filme habe ich bisher inszeniert, — ob sie alle, ob sie ganz ausnahmslos gut gewesen sind, vermag ich nicht zu entscheiden. Aber das ist auch nicht das Wesentliche, wenn ich mir die Regieim Ge
tätigkeit samten wärtige. vorhin:
Im Gespräch mit Bundeskanzler Gesandten in Wi
vergegen
Ich sagte
ein jeder
Filmregisseur braucht seinen Manager, gewissermaßen den Mann, der die unvermeidlichen kleinen Lose mit einer immer gleichbleibenden, mit einer ausgleichenden Publizistik wettmacht. Die Reklame gleicht bei uns ja so viel aus: wenn ein Film zweiter Güte in einem erstklassigen Lichtspielhaus herausgebracht wird, muß er bei guter Reklame mehr Erfolg haben, als ein Film erster Güte in einem zweitrangigen Kino ohne Reklame. Darauf kommt's also für einen Regisseur an: hat er den Manager, der
das durchführt, kann er beruhigt arbeiten; die kleinen Lose werden ihn nicht untergraben. Ich kümmere mich einstweilen nicht um die großen und die kleinen Lose, ich bin zur Darstellung zurückgekehrt und werde hier we;ter und weiterarbeiten. Wir schreiben jetzt das Jahr 1925, — vor genau 20 Jahren, also 1905, unternahm ich, als unbezahlter Statist der Königlichen Bühne, die ersten Schritte auf den Brettern; die Hälfte dieser Jahre, von 1905 bis 1914, habe
ich suchend und wandernd verbracht. Um 1915 herum wurde mir das Schicksal günsliger, — seit 1916 kämpfe ich um den FilmErfolg. Und da sollte ich mich um etwas anderes, als um diesen Erfolg kümmern können ? Als ich den „Roman eines Dienstmädchens" vollendet hatte, jenen Film, der ein ganz einfaches, primitives Erleben in greifbare Nähe rückt, war Lubitsch gerade mit seinem „Weib des Pharao" beschäftigt, arbeitete Joe May gerade an seinem „Indischen Grabmal". Es war die Periode der großen Schinken. Und da wagte ich es, eine so unbedeutende Sache, ein Dienstmädchenschicksal, herauszubringen ? Lubitsch sah den Film. Und er schrieb mir : „Was du da gemacht hast, das schuf hinterher seine diesem Wege weiter
Dr. Seipel und dem deutschen en, Dr. Pfeiffer
ist das Richtige." Und er stille „Flamme", und auf „Die Ehe im Kreise". — Auch Joe May schrieb mir einen begeisterten Brief und machte als nächsten Film die ,,Tragödie der Liebe". — Ich will nicht unbescheiden sein, aber erlauben Sie mir zu sagen, daß ich mich freue, der erste Regisseur in Deutschland gewesen zu sein, der im Zeitalter der Millionenfilme das Schicksal eines kleinen Dienstmädchens — Ort der Handlung Berlin — zu verfilmen wagte.
Ms