Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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bei uns sehr, sehr unangenehm bemerkbar machten, will ich schreiben. Ich will mich mit einer Schilderung Japans begnügen, und ich will es so abzeichnen, wie es sich in den Augen eines unvoreingenommenen Film-F.uropäers spiegelte. Bei unserer Ankunft im Juli fanden wir von Yokohama weniger als einen Iriimmerhaufen. Das furchtbare Erdbeben am l.September 1923 und die dadurch verursachte Feuersbrunst haben Yokohama ganz, und das in unmittelbarer Nähe liegende Tokio zum großen Teil vernichtet. Das Erdbeben brach genau um 12 Uhr mittags aus und dauerte nur '3 Sekunden. Fast alle massiven Häuser der Stadt brachen zusammen, und die Trümmer begruben und verschütteten die Bewohner. Da um die Mittagszeit fast in jedem Hause Herdleuer in Betrieb waren, und da Kurzschluß der elektrischen Leitungen hinzukam, brachen Tausende von Einzelfeuern aus, die durch einen gleichzeitig aufgekommenen starken Taifun Tokio und seine Hafenstadt Yokohama in ein einziges, großes Flammenmeer vei wandelten. Unsere heutigen japanischen Freunde, die diese wohl furchtbarste Katastrophe aller Zeiten miterlebten, schilderten uns alle grausigen Einzelheiten. Eine hier küizlich erschienene amtliche Statistik nannte dieZahl von 125000 Todesopfern, jedoch wird allgemein behauptet, daß diese Zahl noch viel zu niedrig gegriffen wäre. z. B. fand man an einer Stelle zwischen Tokio und Yokohama 30 000 Leichen, die in mehreren Schichten übereinander lagen Man erklärte sich dies dadurch, daß diese Unglücklichen Sämtliche Illustrationen zu diesem Artikel, der uns „via Siberia" zuging, wurden von dem japanischen Photographen der Toa • Makinof-ilm Gesellschaft in Kyoto angefertigt. Die Photos haben als Dokumente des ersten Zusammenarbeitens deutscher und japanischer 18 vom Feuer eingekreist wurden und dieses, sich immer mehr und mehr dem Mittelpunkte nähernd, die eingeschlossenen Menschen zusammentrieb, bis auch der Mittelpunkt in Flammen aufging. Die Mädchen von Yoshiwara sind fast alle eingeschlossen verbrannt, bis auf einige Dutzend, die in ihrer Todesangst in einen kleinen See sprangen, der auch endlich von der immer kreisförmig näherrückenden Feuersbrunst buchstäblich trocken gelegt wurde, nachdem zuvor das Wasser mit allen darin befindlichen Menschen kochte. Man hatte aus erklärlichen Gründen genaue Schilderungen dieses entsetzlichen Ereignisses und Angabe von zahlen seitens der japanischen Fegierung verhindert. Heute, nach Jahresfrist, hat sie große Zahlungen an Unterstützungen, an Hinterbliebene und Verunglückte, Arbeitsunfähige u. s. w. zu leisten, wodurch sich eine stark abfallende Tendenz des Yen. der in der früheren Zeit 2,10 Mark stand und heute nur noch mit 1,50 Mark bewertet wird, bemerkbar macht. - Auch ist natürlich eine Bargeldknappheit nicht ausgeblieben. — Da auch heute noch, besonders in der Gegend von Yokohama, starke Erdstöße wahrgenommen werden, hat selbstverständlich niemand den Mut, neue größere Gebäude zu errichten; man sieht daher fast nur neue Holzbaraken an ungepllasterten Straßen. Wer es sich erlauben kann, wandert ab und siedelt nach Kobe, Osaka oder Kyoto über. Diese Städte nehmen c'aher bedeutend zu. Das japanische Volk, das mir von allen Rassen, die ich auf der Reise kennengelernt habe. Filmdarsteller dauernden historischen Werl i las nebenstehende Bild zeigt l.oo Hall mit ihrem japanis Gegenspieler, an dem namentlich die lypische Schauspielertracht, die immer wiederkehrt, auffällt Der Film wird in absehbarer Zeit auch in Deutschland gezeigt «erden