Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Davidson, dem Lenker der Projektions-A.-G. Union, zusammen, die nach cier ersten Kinematographischen AktiengeseÜschaft, der Firma Hans Berger, Mülhausen im Elsaß, die Führung der Industrie übernahm. • Bis dahin hatte es in Deutschland nur das ausländische Fabrikat gegeben. Als erste heimische Produktionsgesellschaft trat nun die Meßter A.-G. auf den Plan, und ihr folgten in rascher Entwicklung die „Bioscop", die „Allgemeine Kinematographenund Licht-Reklame-Gesellschaft" und, wieder, auch in der Fabrikation bald führend, die „Projektions-A.-G. Union". Im richtigen Filmtempo überflügelte die deutsche Produktion das ausländische Fabrikat. Abermals taucht in Imkes Erinnerungen der Name Paul Davidson auf, der alsbald das Prinzip aufstellte, möglichst viele Lichtspielhäuser zu eröffnen und in einer Hand zu vereinen. Imkes Wandertrieb war ein Ziel gesetzt. Auch er, der schier unverwüstliche Nomade, ist seßhaft geworden. In Hannover gründet er eine tonangebende Lichtbildbühne, das „Alhambra-Theater", und erkennt schon damals, als der erste vielleicht, die Wichtigkeit musikalischer Untermalung der Vorgänge auf der Leinewand, jagt Grammophon und Orchestrion zum Teufel und engagiert sich für sein Theater die hannoveranische Trainkapelle. Dann führt ihn sein erfolgreicher, immer aufwärts weisender Weg nach Düsseldorf. Im Palast-Theater gibt er der Stadt und damit ganz Deutschland das erste prunkvolle Lichtspielhaus, das mit seinem Prachtbau aus karrarischen Marmor unter allen Biographentheatern einzig dastand. In Düsseldorf erblickt auch der erste Kilometerfilm, „Abgründe", mit der Nielsen das Licht des Scheinwerfers. Hier auch ist die 38 Geburtsstätte, des aus dem heutigen VerleihBetrieb nicht mehr — fortzudenkenden Begriffes „Monopol". • Entscheidende Phasen in der Geschichte des deutschen Films sind mit dem Namen Imke, der sich auch in der Fabrikation betätigte, verknüpft. Das führende Kinotheater im Rheinland, die „Schauburg" in Essen, ist seine Schöpfung. Während des Krieges bringt er den Mozartsaal in Berlin auf die Höhe seines heutigen Renommees, dirigiert kurze Zeit den Ufa-Palast am Zoo und übernimmt nach dem Kriege, von der Münchener Lichtspielkunst berufen, die Direktion der Berliner „Schauburg", in der er mit vollem Erfolge das bunte Programm pflegt. Reisen bringen ihn als Organisator nach deutschem Vorbild nach Skandinavien und Finnland, und seine Erfolge sieht er in nordischen Pressestimmen anerkannt, die wörtlich sagen: „Es weht eine andere Luft — an unseren Kinos ist wohl ein deutscher Herr am Werke — " • Der kleine, an der Ecke fröstelnde Mann mit dem Jahrmarktsgehaben ist wie vom Schnee verweht. Verlöscht das Symbol von einst. Strahlend nur die Fassade des Lichtspielpalastes vor uns. Umwogt vom Großstadtbranden der Straße. Drinnen in dem Prachtbau Hunderte leidenschaftlich dem Genuß des Blickes Ergebene. Arm in Arm gehe ich mit einem Mann, der den Weg mitgemacht hat vom Jahrmarkt bis hierher. Den Talent und rastlose, jugendliche Arbeitskraft diesen Weg über geleiteten. In den Schneeabend hinein erwächst vor mir der historische Film des deutschen Films, in dem Gottfried Imke eine tragende Rolle spielt.