Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Regisseur, mehr noch: wie es die Ueberlieferung des Märchens verlangten!" Und nach diesem ersten „Aufblick" zum Neubabelsberger Tierpark lernte ich das langgestreckte Gehege kennen, daß erst in diesem Winter an der einen Längsseite des Geländes entstanden ist und immer noch weiter ausgebaut werden soll. Was wollen Sie für Ihre Aufnahme heute für Getier haben? So etwa kann der Requisiteur den Ufa Decla Regisseur fragen, und eine halbe Stunde später marschieren die seltsamsten Tiere an: Goldfasane, Dohlen, Käuze, Bussarde, Affen, Wildschweine, ein ganzes Rudel Rehe, Raben, Schlangen, Gänse, Perlhühner, Pfauen . . . und was weiß ich noch alles! Für die Enten ist ein großes Schwimmbecken auszementiert worden; die Schweine leben auf einem umzäunten Terrain, das ihnen alle Voraussetzungen ihres natürlichen Lebens schafft; für die verschiedenen Vögel sind, ganz wie im Zoologischen Garten, geräumige Vogelhäuser entstanden; — kurz, es ist alles getan, um den Tieren das Dasein in der Filmwelt angenehm zu machen. Denn die Filmleute sind, was sich jetzt erst herausstellt, tierliebende Menschen, und ein Rundgang mit ihnen und eine Plauderei über die drolligen Einzelheiten, die „Johnny" und „Mary" entwickeln, ist unbedingt unterhaltsamer, als manch schlechter Film. Aber wenn man ein Filmgelände besucht, so geschieht es nicht wegen der Tiersammlungen, sondern wegen der Aufnahmen und der Dekorationen selbst. Die kalte Jahreszeit, so milde sie sich schon im nördlichen Deutschland bisher gemacht hat, ist nur nicht die geeignetste, um im Freien große Szenen zu drehen. Eine der letzten Aufnahmen, die ich draußen in Neubabelsberg zu sehen bekam, war eine burleske Straßenszene zur „Gefundenen Braut", die Rochus Gliesegegen 42 Das Gelände der „Chronik von Orieshuus" Phot : Ufa wärtig dreht. Ich glaube beinahe, daß man diese Szene in Berlin, auf dem Potsdamer Platz, hätte billiger haben können, aber — man hätte sie bei Tage machen müssen — und das war nicht nach Glieses Geschmack. Aus dem „Letzten Mann" kennen Sie doch gewiß den imposanten Straßenzug, der sich um das „AtlantiC'-Hotel herumwindet. Man sieht da das Hotel mit seinen aufragenden 15 Stock, dann eine gekrümmte Seitenstraße und einen stolzen Kandelaber mit gewaltigem Lichtwerk in der Höhe. Nun, wie ich bereits sagte: die Dekorationen werden neuerdings etwas fester ausgeführt, so daß sie nicht gleich nach der Fertigstellung des Films zusammenbrechen. Zwar kommt es dennoch vor, daß einmal ein Ziegeldach abgedeckt wird — oder daß über Nacht eine ganze Wand von drei Wochen Arbeit sich auf die Seite legt, ab pause in den hellen „Dekameron Phot.: Ufa