Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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splittert und unbrauchbar wird, also in abermals drei Wochen neu ausgeführt und a u f geführt werden muß, — aber im allgemeinen steht ein Dekoration, wenn sie steht, — und die vielen Stahltrossen, die man heute nach allen Richtungen zur Versteifung auszieht, geben den Gerüsten einen recht guten Halt. So war es denn auch möglich, einige Dekorationen aus der „Atlantic"Straße später wieder zu verwenden. Man schlägt dann ganz einfach hier oder da den Putz ab, legt ein paar Feustermauern nieder, bricht gewissermaßen einen Laden aus, setzt ein paar neue Stuckornamente über den Ausbruch — und ein vollkommen neues Haus ist fertig. Aus den Alt-Berliner Straßen aus „Mein Leopold" ist auf diese Weise manches Wienerische für den BoltenBäckers-Film der Ufa „Der Herr ohne Wohnung" gemacht worden: ein Wiener Kaffeehaus beispielsweise — und was dergleichen Dinge mehr sind. Die „Leopoldsche" Straße „Unter den Linden", in der sich bekanntlich das historische Kranzler-Cafe befand, hat für den Bolten-BäckersFilm eine kleine Umwandlung erfahren: gegenüber der Kranzler-Ecke erstand über Nacht eine Reproduktion des Wiener Ballokales „Tabarin" — und kein Mensch hätte sagen können, daß diese Fassade nur eine umgebaute war. Aber ich wollte von der „Gefundenen Braut" reden. Ueber den Inhalt darf ich einstweilen nichts verraten, aber schon das Idyll besagt genug: zwei biedere Frauchen aus i Das trutzigste Bauwerk hat seine Geschichte Die imposante Dekoration von . . . der Kehrseite der Provinz kommen in die Großstadt; sie haben eben den Bahnhof verlassen und suchen nun den rettenden Bürgersteig. Aber wie ihn finden? Dieses Gewimmel von beinahe hundert Automobilen, von Tausenden von hastenden Fußgängern, und dann ein rücksichtsloser Lastwagen, ein rücksichtsloser Chauffeur darauf Beinahe wären die beiden Tanten, denen die Capotten auf den wackligen Köpfen wackeln, denen die Strohtaschen an den spitzen Armgelenken baumeln, unter diesen Lastwagen geraten. Emilie Kurz und die amüsante Lydia Potechina waren die beiden Damen aus der Provinz. Aber — Gott sei Dank! — ein rettender Sprung bringt sie in Sicherheit — und die Weltstraßen-Kreuzung am einstigen „Atlantic"-Hotel liegt wieder in nächtlicher Ruhe da: die Lampen und Scheinwerfer erlöschen, die Komparsen werden entlohnt, und Rochus Gliese setzt sich ins Auto, um noch vor Morgengrauen zu Hause zu sein. Ein sehr sehenswertes Experiment vollführte in diesen Tagen Joe May draußen in seinem Weißenseer Atelier. Für den Film „Der Farmer von Texas" galt es, einige Wasserszenen zu drehen, — dazu eine Jacht, die sich auf den Wellen schaukelt . . . Wie erinnerlich, unternahm vor etwa zwei Jahren — oder sind's schon drei her? — eine junge Berliner Firma den Versuch, einen solchen Seegang zu stilisieren: auch die Wellen wurden aus Holz gebaut und bewegten sich wie Bühnenwellen in sehr genau abgezähltem Auf und Ab. Der Film fiel Phot.: Ufa 43