Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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William: Um elf Uhr, ja? Mary (lacht forciert erheitert weiter): Ihr könnt recht haben . . . Ich habe euch nämlich eine kleine Sünde nicht gebeichtet . . . Malcolm: Ach — wozu beichten! William (aufmerksam): So so . . . M a r y : Ja — so so . . . Jane: Laß deine Beichte daheim, Mary . . . Du hast die Nadel geschenkt bekommen, nicht wahr? Und du wolltest es nicht eingestehen . . . Stimmt's? Mary: Eine ganz harmlose, nette Sache, Jane! William: Eine harmlose, nette Sache...? Mary (schnippisch): Wenn's gestattet ist, mein Herr? Jane: Was geht's denn uns an? Du bist ja alt genug dazu, Mary! Malcolm: Das mein' ich auch. Mary: Aber wirklich — es ist ganz harmlos .. . Ein junger Schauspieler ist es . . . Ich habe ihn einmal bei ... bei .. . Holborns kennengelernt . . . William: Also tatsächlich ganz harmlos .. . Malcolm: Tatsächlich . .! (Mit veränderter Stimme:) Wann willst du also morgen kommen, William? William: Um elf Uhr? Malcolm (nachdenklich): Da geht's schlecht ... Ich habe eine Reihe von Besprechungen gerade morgen um die Mittagszeit ... Ich werde vermutlich mit einem Geschäftsfreund ... da ist ein Geschäftsfreund aus Neuyork hier — und ich werde mit dem zusammen frühstücken müssen, William. Das wird nicht gehen . . . Ueberhaupt morgen . . . Solche Besprechungen, weißt du, ziehen sich oft in die Länge ... Da möchte ich lieber nichts vereinbaren . . . Jane: Morgen schon wieder, Malcolm? Mary (lächelnd): Du siehst schon ganz abgespannt aus! Jane (zu Mary): Und da bekam es William fertig, mich um meine Ehe zu beneiden! Als er kam, meinte er, er müsse sich aus dem Strudel in unser Idyll flüchten . . ., als Zuschauer an den Tisch des Lebens . . . Malcolm (etwas betreten): Das war nur ein Scherz, Jane. William: Nicht im geringsten . . . Wißt ihr, es gibt Stunden, in denen einem immer das besser vorkommt, was der andere tut oder besitzt, als das eigene Tun — und der eigene Besitz. Jane (mit anspielendem Blick): Das ist es, William. Genau das! William: Nun ja — . Ich entsinne mich eines Studienkollegen, der mir immer als der Beneidenswerteste erschien. Was er zeichnete und malte, kam mir überragend gut und vollendet vor, — aber wenn man mich gefragt hätte, aus welchem Grunde ich diesen Eindruck 52 hatte, so hätte ich keine Antwort geben können. Eben allein die Tatsache, daß die Bilder eine andere Manier aufwiesen, daß sie mir sozusagen fremd waren, oder noch andtrs: daß sie nicht meine waren, machte sie besser und schöner. Malcolm: Was will denn das besagen? Man hat so seine unreifen Zeiten, William. William: Sag' das nicht, Malcolm . . . Oder wenn du's sagst, so frag' dich gleichzeitig: wann kommen wir aus diesen unreifen Zeiten heraus? Wann überwinden wir sie? Und schließlich sogar: überwinden wir diese Unreife jemals vollkommen? Jane: Nein! William (lächelnd, nachsichtig): Was heißt — Nein!? . . . Jane, es ist vielleicht manchmal gut, von Zeit zu Zeit unreif werden zu können; das ist ein Zeichen von Jugend. Und wer nicht mehr jung sein kann, ist schon sehr alt! Jane (steht auf und geht grund des Zimmers): Das ist klügelt . . . Das ist so ganz berechnet, was du da sagst! Mary (halblaut): Es kann Frau berechnet sein, Jane . . . Jane (wendet sich brüsk um): Meinst Mary (achselzuckend): Warum nicht? Malcolm (räuspert sich): Lassen das . . . Also dein Besuch, William Morgen geht er nicht gut an . . . Jane (in den Vordergrund kommend): doch den dummen Besuch, Malcolm! William:) Mary bringt mich auf einen danken, William . . Das vorhin war Witz, — das . . . was du da sagtest. William: Was denn? Jane: Das mit dem Ausruhen . . . eine ist abstrapaziert und möchte sich der Ruhe erbauen . . . Der andere geruht und möchte gerne im Strudel untertauchen . . . Jung bleiben — das ist vielleicht — — im Wechsel leben? Malcolm: Du hast heute wirklich einen sehr schwierigen Tag, Jane. Jane: Es g i b t solche Tage. Mary sagte ja, daß das vorhin auch auf Frauen berechnet sein könnte .... Mary: Aber sicher, Jane. in den Hinteralles so ausgeauf den Mann auch auf die du? wir Laß (Zu Gekein . . Der gerne an ist aus Malcolm William: Jane? Malcolm Flausen! Und was ergibt sich daraus. Aber nun Schluß, ja? Jane: Warum Schluß? Das ist heute eine Abendunterhaltung, der ich endlich einmal folgen kann. Sie ist weder zu hoch — noch zu flach . . . Malcolm.: Hör' mal. William . . . U e b e r morgen geht's, da hätt' ich Zeit . . . Da würde ich dich durch die Gießerei führen . . . (Er nimmt ihn beim Arm, zieht ihn im Stuhl hoch und entfernt ihn von den beiden Frauen.)