Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Heute vormittag war ich bei Coppers, da war die Nadel schon weg . . . Wer hat sie gekauft, William? William: Ich selbst! Jane: Du warst selbst im Laden? William (nach sekundenlangem Stocken): Nein — Jane: Wer also? William: Ein Bekannter — Jane: Malcolm, ja — ? William: Nun ja, wenn du es wissen willst ... Ich bat ihn, und darum ist mir die ganze Geschichte so peinlich . . . Jane (zu Malcolm): Du warst es? Malcolm: Ich war's auch nicht ... Ich schickte einen Angestellten — Jane: Der holte sie ab? Malcolm: Ja . . . Aber nun ist's genug, Jane — Jane: Nein, es ist nicht genug! Ich bin nicht mehr in der Schule, daß ihr mir den Mund verbieten könntet. Ihr hängt alle zusammen, wie die Kletten! (Sie kommt von der Tür zurück.) Wie die Kletten! Jawohl! Aber ... ich lasse mich nur von einem belügen und betrügen . . . Und das ist der da! (Sie deutet auf Malcolm.) Der hat das Recht dazu! Ihr andern — nicht! (Sie steht in voller Erregung da, dann wankt sie in den Knien und sinkt auf einen Klubsessel.) Ihr nicht! . . . Malcolm (verstört, bei ihr kniend): Jane i . . was ist dir? Jane: Sie . . . sollen . . . gehen . . . Malcolm (deutet dem Besuch an, er möge hinausgehen). (William und Mary gehen auf den Zehenspitzen ab.) Malcolm (schließt hinter ihnen die Tür, kommt dann zu Jane zurück. Er verweilt stehend vor ihr. Bettelnd): Jane . . . Jane (sieht nach einigen Sekunden auf): Malcolm . . .? Malcolm (kniet nieder): Was ist denn, Jane? Jane: Nun sind sie weg? Malcolm: Für immer . . . glaube ich. Jane: Tut dir's leid, Malcolm? Malcolm (unsicher): Warum soll's mir leid tun, Jane? Was frag' ich denn nach William? Er wollte doch nur in der Gießerei malen . . . Jane: Aber . . . Mary . . .? Malcolm (tastend im Ton): Nun — Mary . . . Das geht . . . doch . . . nur dich ... au . . ., Jane . . . Nur dich — Jane: Nur . . . mich? (Nach ganz kurzer Pause): Ich war gar nicht bei Coppers, Malcolm . . . Malcolm (aufhorchend): Nein . . .? Aber warum hast du denn — (Ein polterndes Geräusch unterbricht ihn: das Geräusch kommt vom Korridor.) 56 Malcolm (auffahrend): Der Haken, Jane Jane (richtet sich auf): Der Haken . . ., ja! Malcolm (springt aus der knienden Stellung hoch): Darf ich mal nachsehen? Vielleicht ist etwas . . . Jane (nickt): Ja, sieh nach . . (Sie preßt die Hand auf die Brust.) Malcolm (ab). Jane (erhebt sich und geht langsam in der Richtung auf die hinter Malcolm geschlossene Tür): Der Haken . . . (Sie bleibt stehen) Sie sind ja gar nicht verlobt ... (In augenblicklichem Entschluß) Wartet nur! (Sie öffnet die Tür.) Mary (unsichtbar auf dem Flur): Lieber Malcolm, — was macht das? Jane (spricht hinaus): Einen Augenblick, bitte . . .! William — ? William: Ja — ? Jane: Bitte, komm doch einmal herein ... Ja ja, komm schon . . . William (kommt zurück): Nun, Jane — ? Jane (zieht ihn ins Zimmer, schließt die Tür). William: Warum das, Jane? Jane: Ihr seid nicht verlobt ... Sei ehrlich! William: Doch, Jane! Jane: Nein . . . (Beschwörend.) Sag's doch . . . Ich bin auch nicht glücklich . . . Unsere Ehe, William, ist nicht glücklich . . . Er tut ja nur so . . . Du mußt mir helfen . . . Du darfst dich nicht verloben ... Du mußt zu mir halten . . . William: Jane! Jane: Laß ihn doch Nadeln kaufen, für wen er will . . . Du brauchst ihn nicht zu beschützen! Er mag tun, was ihm behagt, William. Aber du darfst nicht lügen . . . Ihm nehme ich das nicht übel . . . Sieh mal. William, — er ist ja mein Mann, er muß ja lügen, — er darf ja nicht anders. Und Mary muß auch lügen, sie ist doch meine Freundin, nicht wahr? Aber d u brauchst nicht zu lügen, — du kannst ehrlich und offen sagen, was du denkst und tust . . . William: Ich weiß nicht, Jane . . . Jane: Was weißt du nicht, — was? Du brauchst nichts weiter zu wissen, als ... als ... Du mußt mir helfen . . . Mary hat so viel Menschen, die zu ihr halten ... Ich habe niemanden . . . Sieh mal, ich ... ich werfe mich dir an den Hals, William. Du kannst jetzt zu Mary sagen: ich hab' mich dir an den Hals geworfen . . . (Sie umarmt ihn.) Du — , du — ! Bleib hier! Geh' jetzt nicht fort, William . . . Geh' jetzt nicht fort! (Es wird an die Tür geklopft.) William (will Janes Arme aus seinem Nacken lösen): Hör doch, — Malcolm klopft ... Jane: Sag' „ja", oder er soll uns so sehen, William!