Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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DIE NATUR, DIE BÜCHER UND — DER SPORT Sehr verehrter Herr Ickes! ie sollen ihren Willen haben. Ich finde zwar selber mein Leben äußerst interessant, aber ich kann nicht begreifen, wieso es das für andere ist, — und ich glaube, daß ich Ihnen und den freundlichen Lesern mancheEnttäuschungbereitenmuß. Zunächst— ich lebe völlig unsystematisch, d. h. ich lebe nicht nach einem Programm. Ich lebe das Leben, wo ich es finde. [^~ und ich finde es überall. In Rom auf dem Forum und in der lustigen Bierkneipe in Berlin; im Kaiser Friedrich Museum und auf dem Watzmann, untermeinen geliebten Büchern und auf dem Pferd im Grunewald, im Boxring und im Mascotte Ich bin völlig unblasiert; ich staune über alles und freue mich über das meiste. Aber wenn ich auch unsystematisch lebe, so lebe ich doch mit großer In brunst. „intensiv" und „geballt", wie sich der Intellektuelle so schön ausdrückt; denn was ich tue, tue ich gewöhnlich leidenschaftlich und bis zu Ende. Nach diesen paar Schlagworten wird es Sie nicht verwundern, wenn ich Ihnen sage, daß ich von nichts ein Sammler bin. Die Freude an meiner schönen Bibliothek und ihre Vergrößerung kann man wohl nicht eine Sammelleidenschaft nennen. Es gibt also wenig, was mich nicht interessiert, aber drei Dinge beeinflussen —abgesehen von meinem Beruf— mein Leben doch wohl am stärksten: die Natur, die Bücher und der Sport. Es gibt Zeiten, wo ich halb verwildert ein paar Wochen irgendwo — fern aller Zivilisation im Wald lebe, in der Sonne liege und mich braten lasse, ziellos durch den Wald schlendere und glücklich bin; — andere Zeiten, wo ich ebenso wochenlang 59 Klein-Rogge in den Berten von Berchtesgaden