Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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ber nun sagen Sie mir bloß", meinte der so gerne tadelnde Herr, „warum bringen Sie nicht einmal ein hübsches Bild von dem Regisseur R., — ich meine . . . ein Bild, das Herrn R. so recht in der Rage seiner Arbeit aber auch — wenn ich mir er Ihnen einen Rat zu geben — vielleicht in einem netten Diva . . . Die Diva hat und sie hat doch eine nicht wahr? Also — zeigt? Oder lauben darf, oder aber auch . . Gespräch mit seiner doch ein Heim — Plauderstunde daheim bringen Sie doch mal . . ." „Sehr gerne," erwiderte ich. „Aber - die Diva will nicht!" „Sie will nicht — ?" „Nein, — sie ist ein wenig kopfscheu, müssen Sie wissen . . ." „Ich verstehe nicht — !" „Ich eigentlich auch nicht, — aber lassen Sie sich erzählen. Natürlich — kommt Ihr wohlgemeinter Rat zu spät; wer hätte nicht oft den Wunsch gehabt, etwas über den deutschen Künstler zu bringen! Aber unsere Berliner Künstler sind oft reichlich unmodern, sie haben keine persönlichen Freunde, die für sie die Artikel schrieben — oder für sie überlegten: welche Bilder möchten wohl die Öffentlichkeit inter essieren? Sie ahnen ja nicht, wie schwerfällig die meisten Künstler sind! Oft muß ich amerikanische Bilder nehmen, nur weil die Herren in Deutschland „keine Zeit" haben, sich photographieren zu lassen, — oder aber auch, weil sie zu phantasiearm sind, um daran zu denken, daß das Publikum auch andere Bilder zu sehen wünscht, als die ewigen Szenen-Aufnahmen und -Brustbilder vom künstlerisch angehauchten Dach-Atelier-Lichtbildner. Wenn also mehr amerikanische Bilder in den deutschen Zeitungen umherspuken, als nötig ist, so hat dies seine Ursache nur darin, daß die deutschen Künstler uns nicht mit hinreichendem Bildmaterial versorgen. Auch die Regisseure sind sehr, sehr schuld daran. Stellen Sie sich aber folgenden Gipfel der Ungeschicklichkeit vor: eine junge Novize soll „lanciert" werden; leider ist nur ihre Telephonnummer bekannt. Man wendet sich, um Stoff für die Plauderei zu erhalten, an diese Telephonnummer, fragt nach der Adresse, da ja jeder Brief eine Adresse haben muß . . . und man schreiben muß, wenn die jugendliche Novize nie zu Hause anzutreffen ist . . . Und was bekommt man für einen Bescheid? Die Adresse der jungen Dame werde nicht verraten . . ." „Nicht möglich!" „Doch, doch, es ist möglich. Bei einem Dr. GUTER und OSSI OSWALDA in der Aufnahmepause Phot : Ufa 77