Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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ausgewachsenen Star ist diese Geheimniskrämerei begreiflich, — es ist denkbar, daß man Belästigungen vermeiden will . . . Doch ein winziges Stärlein? Aber so ist es sooft. Die Künstler, die beispielsweise keine Autogramme geben, schaden sich selbst: der Beifall bei offener Szene wird lauter und wärmer, wenn das Publikum — oder wenn die fanatischen Kultförderer des Publikums persönliche Beziehungen konstruieren können. Künstler sein — heißt immer noch Mensch sein. Und der laute Erfolg ist wohl wert, daß man dem Götzen Publikum einmal einen kleinen Tribut zollt." „Aber es sind doch hoffentlich nicht alle so?" „Nun ja, nicht alle . . . Aber viele . . . Und wo die einzelnen aufhören, spinös zu sein, werden dafür die Gesellschaften nicht selten spinös. Man kann nicht oft den Fall verzeichnen, daß die Wichtigkeit eines hübschen Bildes unverzüglich anerkannt würde. Und es ist in der Tat eigenartig, daß gerade d i e Aufnahmen so fesselnd und amüsant wirken, die bei augenblicklichen, kaum je wiederkehrenden Gelegenheiten geknipst werden — und dann in der Regel als zufällige Andenken in die privaten Schatullen wandern. Da war ich dieser Tage draußen in Tempelhof, wo Dr. Johannes Guter, der gemütliche und deshalb doch nicht minder tüchtige und befähigte Spielleiter der „Ufa , seinen neuen Film „Der Begleit m a n n", nach einem Manuskript von Robert Liebmann dreht. Gerade als ich kam, saß Guter mit seinem Star Ossi Oswalda — ja, ja: die Oswalda hat vorübergehend ihre eigene Fabrikation an den Nagel gehängt und macht bei der „Ufa" mit! — also: gerade als ich kam, saß Guter mit Frau Ossi am Kaffeetisch bei sammen. Die Stimmung war die denkbar aufgeräumteste — und sie durfte nicht vorübergehen, ohne daß sie ein Konterfei für das Familien-Archiv absetzte. So kam eins derfrohesten Bilder zustande, das jemals . . . unsachlicherweise hergestellt wurde. Ich möchte es eigentlich den deutschen Regie-Kollegen als Muster vorhalten: seht her, ihr trockenen RegieMeister, s o muß man sich mal knipsen lassen, um etwas für die Popularität zu tun! Seid nicht so stolz in eurer produktiven Künstlerschaft, — sondern denkt auch einmal an die, die euch kaum dem Namen nach kennen!" „Also — wirklich ein Bild .zwischen den Aufnahmen'?" „Ja, aber auch die Szenen selbst waren interessant. Die Besetzung mit Ossi Oswalda. Fritsche, Hofmann, Nigel Barrie und — wie heißt sie doch gleich? - ja, mit Hall Davies, war recht sehenswert. Nur war die Arbeit nicht gerade die einfachste, denn es ist der Fluch des Deutschen, zwar englisch zu lernen, aber nicht englisch zu können. Und von Nigel Barrie und Frau Davies ist selbstverständlich erst recht nicht zu verlangen, daß sie das Deutsche hinlänglich verstehen. Guter gibt seine Anweisungen in deutscher Sprache — , und dann werden die Bemerkungen schnell ins Englische verdolmetscht. „Sie sehen sich an!" sagt Guter zu Nigel Barrie und Hall Davies, und schon kommt das englische Echo: «You look at each other!» „Dann wenden Sie sich um und lächeln!" bestimmt Guter weiter, — und das Echo klingt unverzüglich nach: . Then you turn round and smile!» So geht das den ganzen Tag, und wenn Willy Hine gemalte Sommerlandschafi im winterlichen Phoebus-Aulier Phot. : Phoebus 76