Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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(Korrespondenz Lotti Cimaste. Ja, Sie haben vielleicht recht. In der nächsten Nummer erscheint der Artikel: wir haben schon die Zusage dieses Künstlers. Da er jedoch nur die italienische Sprache beherrscht, so sind etliche Widerstände zu überwinden. Wir haben auch Ihre Autogrammbitte weitergegeben, wahrscheinlich erhalten Sie demnächst den begehrten Schriftzug. Im übrigen: viel Spaß! „Neugierige" in Steglitz. Warum in dem Film „Schicksal" Lucy Doraine die Hauptrolle spielt, fragen Sie? Man könnte fast meinen, Sie wollten imliebenswürdig sein. Und selbst wenn . . . : wir sind es nicht! Es hat halt jeder sein Schicksal . . . F. L., Chemnitz. Was ein „Goldregenfilm" der „Ufa" ist? — Entweder etwas aus der Kulturabteilung, also was aus der Botanik. — oder etwas, was Gold in die Kinokasse regnen läßt, oder aber höchstwahrscheinlich ein Druckfehler, und dann muß es Goldwyn-Film heißen. Goldwyn ist jener lange Herr, der immer im Adlon absteigt und noch vor drei Jahren kein Wort deutsch sprach. Ritardando, Elmshorn — Sie sind böswillig. Aus dem Phoebus-Kurier legen Sie uns einen Ausschnitt vor und fragen, was das heißt: „Der Film zeigt das Leben in Ausschnitten — , die der Zensor macht..." Wir wissen's auch nicht. Aber muß sich denn bei allem etwas denken lassen? B. v. B., Neiße. Ja natürlich! Immer heraus mit den Wünschen! So wie Ihnen, ergeht es vielen. Aber wenn Sie uns nicht schreiben, können wir unmöglich wissen, was Sie gerade einmal pern lesen möchten. — Die „Biene Maja" ist zufällig im vorliegenden Heft behandelt. „Weißes Lamm", Köln a. Rh. Wie kann man so ruppig sein! Sie finden den guten, biedern Laemmle frech, weil er meint, er müßte die Romane „säubern", um „reine" Filmmanuskripte zu bekommen. Sie sind, der Ansicht, daß ein Roman, auch wenn er „frei" ist, immer noch rein genug sei, um Respekt zu fordern? Ach, mit Ihnen kann man ir'cht disputieren. Ihnen geht das Gefühl für wirkliche Lauterkeit offenbar vollkommen ab. Merken Sie sich: Willst du erfahren, was sich ziemt, so frage nur bei Laemmle an! Militadichteritis, Fulda. Finen freund licheren Leser als Sie hat „Filmland" nicht. Sie schicken sieben Drehbuch-Entwürfe und schreiben dazu: „Ich glaube, die Zeit rchtig verstanden zu haben, wenn ich alle sieben Manuskripte in die Militärkreise von IQ12 verlege. Die Dispositionen sind so, daß man sowohl die Anfänge, wie auch die Schlüsse untereinander austauschen kann, um je nach Frfordern zur Tragödie oder zum ,happy end' zu gelangen." wirklich, Sie haben die Zeil richtig verstanden. Nun machen Sie auch uns happy' und lassen Sie Ihre auswechselbaren Baumaterialien recht bald wieder abholen. 98 H . . ., Ingolstadt. Bravo! Ein deutsches Wort zu rechter Zeit vermag viel! Sie sollen zu Weihnachten einen Wandspruch von uns bekommen. Welcher Text ist Ihnen lieber: „Aus derselben Ackerkrume — wächst das Unkraut wie die Blume — und das Unkraut macht sich breit" . . . oder: „In unsern überbildeten Zeiten gibt's keine Dummem, als die Gescheiten"? Der eine Vers ist von Bodenstedt — höchst unmodern! — ., der andere von Blumenthal. Elma, Prag. — Sehr hübsch, ja; — aber der Fall liegt jetzt fünf Monate zurück. Wann werden Sie aktueller? Dann recht gerne! B. H , Köln-Nippes. Stellen Sie sich vor, daß wir ungefähr zehn Fachzeitschriften haben, ginz abgesehen von den Tageszeitungen, die gleichfalls mehr oder weniger Filmkritiken bringen. Glauben Sie da, daß eine Monatsschrift mit ihren evtl. Kritiken noch aktuell sein könnte? Ueberlassen wir die „ordentlichen Kritiken" daher lieber den anderen, die häufiger erscheinen. Korrektere und sachlichere Kritiken als Dr. Preis in der „Filmwoche" könnte schließlich auch „Filmland" nicht bringen. Oberregisseur W., Beuthen O.-S. Ihre Anklage gegen Griffith ist nichts Neues, Sie sind sich also mit Cinemax vollkommen einig. Würden wir aber nicht böses Blut machen, wenn wir, ohne direkte Ursache zu haben, die alten Geschichten wieder aufwärmen würdeng Es kommt uns eigentlich hauptsächlich darauf an, Herrn Griffith von der sogenannten „künstlerischen Gloriole" zu befreien. Er ist ja in erster Linie wohl überlegender Kunstgewerbler. also ein Mann, der sich bei der Fabrikation nach den Konjunkturen richtet und künstlerische Momente nur insofern mitsprechen läßt, als sie nun einmal zum Metier zu gehören scheinen. C. P, Leipzig. Sie harmonieren nicht mit Herrn Eberhard T„ der gegen das „Literaturmännchen" zu Felde gezogen ist, und Sie schreiben: „Zugunsten einer Bombenrolle verfaßte Stücke haben sich seit dem ersten Gastspiel eines Mimen auf dem Theater, seit dem ersten Bassermann-Film auf der Kinowand ihre Berechtigung verschafft. Trotzdem ist in einer Zeit, die auch auf der Bühne die große, klassische Komposition verschmäht, der „Letzte Mann" kein Rollenfilm. Hier kämpft ein Mensch gegen die Gesetze der unsichtbaren Natur. Und schon bei der Bartpflege beginnt seine Niederlage gegen die diesmal nicht aufgeschriebene, aber mit der Linse gesehene Welt." Das ist wenigstens eine Lesart! Fs (reut uns, daß Sie die Symbolik so vortrefflich finden. Allerdings ist eine große Mehrheit von Lesern auf die Seife von Herrn Eberhard T. getreten. W ir haben es hier offenbar mit jenem Zwiespalt zu tun, der die ganze deutsche Produktion durchzieht: soll der Kinobesucher sich beim Betrachten des Films etwas denken oder nicht?