Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Der kleine, korpulente Herr da oben im vierten oder fünften Stock in der Blücherstraße nahm mein Manuskript — das erste, das ich je für den Film geschrieben hatte — prüfend und wägend in die Hand, lächelte dazu und meinte: „Wissen Sie, junger Mann, — die Idee ist ganz gut, aber dazu braucht man Sie nicht! Das machen wir hier so nebenbei und wenn wir mal 'ne halbe Stunde Zeit haben". „Eine Kunst ist es ganz gewiß nicht — ", bestätigte ich mit jenem Erröten, über das man als Sechzehnjähriger noch eben verfügt. — „Aber schließlich können die Sachen ja auch nicht teuersein; man schreibt so etwas in einer halben Stunde hin.dasstimmt, und wenn das Honorar dann eben einer halben Stunde entspricht, so ist man schon zufrieden." Der kleine, korpulenteHerr lächelte noch immer. „Und wie teuer bewerten Sie eine halbe Stunde?" Ich hob die OChultern: „Ja, Die Künstlerin mit ihrem Gatten Dr. med. v. Kauf man n schließlich ist so eine Idee ja auch ein Werk der Phantasie; - vielleicht sind fünfzig Mark eine entsprechende Bezahlung?" „Fünfzig Mark?" Und dann begann der kleine Herr abermals zu. lesen, rückte seinen goldumrandeten Kneifer, auf der Nasenwurzel hin und her, machte mehrmals , Hm, hm", stand dann auf, holte aus einem Regal einige Bilder und legte sie mir vor. „Sie kennen doch HennyPorten?" fragte er, „ein junges Mädchen, aber sehr begabt; — Meßter arbeitet nur mit ihr, — eben jetzt ist er wieder weg . . . Sehen Sie sich mal die Bilder an! — Ihre Idee ist ja ganz gut ...Aber fünfzig Mark! Sagen wir dreißig! Für dreißig Mark ist genug Phantasie drin. Für HennyPorten ist die Idee allerdings trotzdem nichts, vielleicht versuchen Sie es noch einmal?" Ich sah mir die Bilder an, als ob ich die kleine Porten schon Henny nicht längst Phot.: Preß-Photo gekannt hätte. Denn wen gab es damals sonst