Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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II1 i Mf tf % * sj Phot : Ellen Richter Von Dr. Wolf gang Alexander Worum handelt es sich eigentlich bei einer Filmexpedition nach dem Auslande? Es handelt sich darum, eine große und meistens sehr buntgemischte Gesellschaft von Schauspielern, Operateuren, Regisseuren zusammen mit dem notwendigen leblosen Material, als da sind: Kostüme, Kurbelkasten und Rohfilm, über die Grenze zu bringen. Grenzen sind Merkmale von Beschränktheit. Und mit — Zollbeamten kämpfen Expeditionsleiter selbst vergebens. Mitleid über das arme Haupt, das auserkoren wurde, die Bahn frei zu machen und den Weg in das gelobte Filmland zu eröffnen. In den meisten Fällen Mitleid über den Aufnahmeleiter! Zunächst fährt er Tage, Wochen voraus, um gemeinsam mit dem Regisseur das Terrain zu erkunden, Motive zu suchen und den Schlachtplan festzulegen. Dann kommt eines Tages ein Telegramm: Alles klar, sofort abreisen . . . und man setzt sich getrost und sorglos in die Eisenbahn, zumal sowieso etwas vergessen worden und liegen geblieben ist. Was gebraucht nun der reisende Schauspieler als unentbehrliches Requisit? Er braucht weder guter Laune zu sein, noch über die niedrige Gage zu schimpfen (denn er bekommt doch nicht mehr). Er braucht einzig und allein einen Paß. Dieser Paß hat für einen Schauspieler eine besondere Bedeutung, denn er ist das einzige Mittel, um sowohl den wahren Namen als auch das wahre Alter des Besitzers festzustellen. Eine höchst unangenehme Sache, solch ein Paß. Im übrigen wird beim Uebertritt in ein fremdes Land keiner Nationalität besondere Schwierigkeit gemacht, außer den Russen, in denen man. mögen sie noch so harmlos