Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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£ nach Dalmatien. Durch Böhmen über Prag, über Agram hinunter in den Orient, über Sebenico, wo man die ersten Pluderhosen und Feze sieht, nach Spalato. Besternte Nächte auf der Adria, springende Delphine, die mit lautem Schlag unser Schiff begleiten und feurige Spuren, Spuren von Meerleuchten hinterließen, und dann - der Karst. Ich habe Menschen gesprochen, die die halbe Welt bereist und mir gesagt haben, daß sie nirgends ein so eigenartiges Gebirge wie den Karst gefunden haben. Die Bewohner erzählen, daß der einstige Baumbestand von den Italienern abgeholzt und Venedig auf den Pfählen erbaut sei. Heute ist alles ausgestorben dort oben, die Bewohner leben, ergeben wie die Tiere, in ihren rohen Steinhäusern, die nicht selten einer der furchtbaren Orkane zusammenfegt. Ueberall sieht man droben in den Bergen so einen Steinhaufen. Man läßt ihn liegen und baut ein anderes Haus. Man geht eine Stunde weit, um einen Eimer Wasser zu holen, geht drei bis vier Tage durchs Gebirge, um sein bißchen Vieh auf dem Viehmarkt zu verhandeln. und wandert doch nicht aus. Man „gehört dazu" und bleibt eben dort — verw achsen mit dem stehnrnen Boden. Wir hausten zwölfhundert Meter hoch in einem der wenigen Nester, die es droben gibt. Um uns herum dehnten sich endlose weiße Trümmerfelder, überall Felstrümmer, als wäre vom Himmel ein riesiger Steinschlag geschehen. Nachts geistert das Mondlicht über diese große Oede ohne Baum und Strauch — es ist so unheimlich, daß man oft das Gefühl hat, irgendeine Erscheinung, wie der Hund von Baskerville, müsse jetzt über die weißen Blöcke herankommen. Und eine Stille . . . Auf dem Styx kann es nicht stiller sein. Erst die Rückreise führte uns wieder in die Welt: vorbei an Piccolo Lu~-in. Zara, über Triest, die Hohen Tauern, durchs Salzburgische hinein in den strahlenden Bergfrühlung. In Berchtesgaden waren die Berge voll Schnee, die Wiesen übersät von Himmelschlüsseln, blühende Obstbäume säumten alle Wege — , es ist gar nicht zu sagen, wie schön die Welt sein kann! Mein Traum ist es immer, eine jahrelange große Weltreise zu machen und mir einmal später dort, wo es am schönsten war, mein Haus zu bauen. Bis jetzt reise ich nur allerdings erst selbst im Film voraus. i ? 4\ £ « a. 1 ÄV ~ v ■>& -• .i. * *^ Mit' ■ _5fH^ fsrm ^2 9S ■m ._ | *~^ &h "' -Jfev"* , ■ ^&tt+& ^ ■ ~ Stunden der Rast im Angesicht des Matterhorns jÜ US 26