Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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k Ja, so denkt man sich das, eben weil man die Riviera nur von den Reisebeschreibungen solcher Leute kennt, die offenbar dafür bezahlt bekommen, in der ältesten Engländerin — ich meine, eine Dame von 65 Jahren ist bereits alt noch ein junges begehrenswertes Mädchen voller verführerischer Reize zu sehen. Ich gebe mich jedenfalls über die Zustände im 60. Lebensjahr keinen übergroßen Erwartungen hin, nachdem ich die frühlingssonnenhaften Rivieratage von 1925 überstanden habe, ohne Schaden an der Sehkraft meiner Augen zu nehmen. Ich kam schließlich nicht umsonst von Paris aus ans Mittelmeer; ich atmete freier, als ich die ungeheure Helle der Lichtreklamen vom Montmartre hinter mir wußte und aus dem nassen Schmutz der französischen Hauptstadt in den Blütenduft des Südens hinübergewechselt hatte; aber diese Aeußerlichkeit war auch alles. Wirklich — , doch ich will ausführlich erzählen. Zunächst war es ein neues Leben. Wochenlang hatten wir den grauen Regenhimmel von Paris über uns gehabt, und in einer Fahrt von knapp 24 Stunden hatten wir die Sonne, hatten wir den lachenden Frühlingshimmel erreicht. Wir hatten es fast vergessen, daß es noch Menschen gibt, die unter Palmen und Rosen in lichten Sommerkleidern spazieren gehen, — wir hatten kaum noch eine Erinnerung daran, daß die Kirschbäume zu blühen vermögen . . . und daß Mimosen, Tulpen und Nelken Dinge sind, die man nicht nur in den Blumenläden in der Avenue de l'Opera zu kaufen gezwungen ist. Im Januar — badende Menschen am Strande! Im Anfang kann man den Wechsel kaum begreifen; — doch hat man das Auge erst daran gewöhnt, von der etwas aufdringlichen, farbenprächtigen Natur abzuschweifen auf die Wesen, welche nun einmal für uns Menschen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, so muß man die Beobachtung machen, daß unter den anwesenden Badegästen die alten, sehr alten Engländerinnen überwiegen. Engländerinnen sind sie ja alle, diese Frauen, die mit der unvermeidlichen Brille den Strand bevölkern; aber wenn man stundenlang i>.it \ Mulm als Mittelpunkt einer Adria-Expedition Phot.: Hape-Film 28