Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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v>äa' Ww £. S2üK 1 ÄS Langsam ging unsere Arbeit ihrem Ende entgegen. Nur noch ein paar Aufnahmen in Locarno fehlten. Wir fuhren also, die Gesichter mit Schminke beschmiert, mit dem Schiff nach Locarno. Einen Vormittag dauerte die Arbeit. Und nachmittags ging's (wieder mit Schminke beschmiert) auf den Dampfer, den Kurs auf Italien und die Taschen von italienischen Pässen geschwellt. Kurz vor Brissago nahte sich aber ein Zöllner und erklärte ohne mit der Wimper zu zucken, daß wir zwar nach Italien herein aber nicht mehr herausdurften, weil das Visum der Schweiz fehlte. Also wieder herunter vom Kahn und ins Hotel. Kriegsrat und neuer Beschluß. Wieder auf das Schiff nach Locarno (diesmal unbeschmiert) .... Und zwei Tage später war mein Kontrakt abgelaufen, ich mußte Sommer und Sonne verlassen und zurück in die trüben, grauen Regentage des deutschen Herbstes. Da fühlte ich dann erst, daß selbst unter der Fuchtel dieser Schmierentruppe die Schweiz — die Schweiz, — und Italien — Italien geblieben war . . . Und ich verzieh ihr alles, alles — selbst die letzte, die schmerzvollste finanzielle Abrechnung in Bern . . . i£ ?h •*-y I Mit der Lichtmaschine unterwegs Von Focus Ja, das ist gegenwärtig der Clou einer wohlorganisierten Filmreise überhaupt: die Lichtmaschine. Wenn unsere Stars und Regisseure immer nach dem Süden fahren so geschieht dies nicht selten mit dem Hinweis, daß dort die Sonne am hellsten lacht und der Himmel am blauesten ausschaut. Aber es gibt in der deutschen Filmindustrie einen Mann, der sich zu dieser Ansicht nicht bekehren vermag, und das ist Robert Reinert. Ein Münchener. Ein Mann von ungeheurer, technisch organisierter Phantasie. Was war doch sein großer zweiteiliger Film mit dem brennenden, flammenden Fanal „Volk in Not!!" für ein ungeheures Erlebnis, und das selbst dann noch, wenn man mit gewissen Einzelheiten nicht mitgehen wollte. Auch eines hunnischen Flußüberganges entsinne ich mich. Nachtschwarze Finsternis ringsumher, durchbohrt vom Licht von Tausenden von Fackeln. Und dann etwas unerhört Wunderbares: der Uebergang irgendwelcher kriegerischen Stämme oder waren's die