Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Maria Steenvvijk hob die Schultern, und nun. da sie dem Alleinsein entronnen war, dem grausamen Alleinsein in diesem unheilvollen Haus, löste sich der schwere Bann, der sie umfangen gehalten hatte, sie schluchzte auf, vergrub das Gesicht in die Hände und begann fassungslos zu weinen. Dr. Hallein stand wortlos neben ihr. Und er bemerkte es nicht, wie seine Hand über Marias Kopf glitt, wie seine Finger ihr Haar streichelten und auch seine Augen sich mit Tränen füllten. Endlich sah sie zu ihm auf: „Wollen Sie ihn sehen?" Er bejahte und begleitete sie ins Nebenzimmer. Mit eingefallenem Gesicht lag Steenwijk auf seinem Lager, noch in den Kleidern von gestern. Er hatte sich zur Ruhe nicht ausgezogen. „Er schlief ein — und erdachte nicht mehr." s.igte Maria. „Schlief er ruhig ein, — oder litt er wieder unter dem Fieber?" „Ganz ruhig," erwiderte Maria. Und in Dr. Hallein versank jeder Vorsatz, die Kampenburg noch einmal auszuproben. Man hätte schließlich doch den ganzen Flügel niederreißen müssen, - und wer bürgte dafür, daß der Pilz sich nicht doch einmal weiter fraß, aus dem Boden an anderer Stelle wieder aufstieg und auch hier das Haus verheerte? „Sie müssen die Kampenburg verlassen!" sagte er. Und Maria sah ihn aus feuchten Augen an: „Wollen Sie mir in dieser Zeit beistehen, ja?" Dr. Hallein atmete tief, wie unter einer schweren Last. „Solange Sie mich brauchen, gnädige Frau," antwortete er. Die Picknick -Stunde Trolj des unvermeidlichen rastlosen Arbeitstempos, das eine jede Filmexpedition mit sich bringt, muß der Regisseur in der Regel doch einmal eine Pause eintreten lassen. Und die ist — sonderbarerweise — gerade um die Mittagszeit. Warum gerade dann-? fragt wohl der Filmland-Neuling. Die Antwort liegt auf der Hand: Um Mittag herum werfen Personen und Dinge die kürzesten Schatten; die Landschaft wird flach, die Augen der Schauspieler liegen im Schlagschatten der Stirne und beginnen zu blinzeln. Um diese Stunde ist keine künstlerische Darstellung, ist keine plastische Photographie möglich! Und das ist immer die heiliersehnte Picknickstunde des Tages, gerade sie, die so gemütlich aussieht . . . und so ungemütlich warm ist. Lya de Putti, Robert Dinesen und H. A. Schlettow auf einer Filmreise in Spanien Phot.: Phoebus 63