Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Sensationen! Ein gefährliches Thema in des Wortes wahrstem Sinne, dech, wo maus anpackt, ist es interessant. Aber es ist nicht nur ein interessantes Kapitel, sondern auch ein sehr trauriges, so man nämlich in Deutschland darüber zu sprechen hat. Die filmische Wirksamkeit der sogenannten Sensationen ist bei uns nicht in dem Maße erkannt und gewürdigt worden, wie es im Interesse einer erfolgreichen Konkurrenz mit dem Auslande nötig gewesen wäre. Vielleicht — oder sogar bestimmt in keiner Filmart ist Deutschland mehr zurückgeblieben, als in der der Sensationsfilme. Und daher ist es ein trauriges Kapitel, daß man mit der Feststellung beginnen muß, daß die deutsche Filmindustrie an Sensationsfilmen geradezu Lächerliches leistet gegenüber dieser Gattung amerikanischer 1 lerkunft. Es hatte seinen guten Grund, daß ich einige Zeit nach Kriegsende nach Amerika ging, um Erfahrungen zu sammeln und end 78 lieh einmal zu begreifen, woran es uns hier in Deutschland fehlte — und als ich zurückkehrte, suchte ich diese Erfahrungen mit größerem oder geringerem Erfolge für den deutschen Sensationsfilm fruchtbar zu machen. Selbstverständlich sind meine Bemühungen auf schwere Widerstände gestoßen. Der elementarste war vielleicht, daß uns das Geld fehlte, um den Amerikanern Ebenbürtiges herzustellen. Aber es fehlte uns alles andere ebenso. Die Regisseure, die speziell auf den Sensationsfilm eingestellt waren, die Photographen, und vor allem auch die Autoren. Es fehlte alles, bloß das Publikum war da, es wartete auf den deutschen Sensationsfilm, und als er nicht kam, wandte es sich konsequent dem amerikanischen zu. Ich beginne mit einigen Worten über das Manuskript: die Schwerfälligkeit der deutschen Filmmanuskripte, diese ganz eigenartige Unbeholfenheit, hat trotz aller Mängel ihre Stärke in bestimmten Filmgattungen gezeigt. An Tiefe des Gehalts, an sittlicher Durchdringung und an Breite des Gefühls