Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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werden sie nicht so leicht übertreffen werden. Aber was der einen Filmgattung nützlich, das ist der anderen schädlich, und nichts erwies sich als verkehrter, als diese typische Einstellung der deutschen Filmautoren .... übertragen auf das Sensationsfilmmanuskript. Um es kurz herauszusagen, uns fehlte der Sinn zur Sinnlosigkeit — und der Mut zum Blödsinn. Wir übernahmen Sensationen in einen regelrechten Spielfilm, wir machten einen Spielfilm mit ein paar Sensationen darin, wir gaben sensationelle Spielfilme statt gespielte Sensationsfilme. Aber man konnte vielleicht von den Autoren nicht mehr verlangen, und ebensowenig von den Regisseuren, da sie weder Gelegenheit hatten, den Sensationsfilm an seiner Quelle zu studieren, noch überhaupt einen richtigen zu sehen. Deutschland hatte ja eine gewisse Zeit völlig isoliert und abgesperrt dagestanden. So auch erklärte sich die in erschreckender Weise zurückgebliebene photographische Technik. Nach all dem kann man sich lebhaft vorstellen, mit welchen Empfindungen ich nach Deutschland, das meine zweite Heimat geworden ist, und mit dem ich durch meine künstlerische Laufbahn eng verwachsen bin, zurückkehrte. Inzwischen sind Jahre darüber hingegangen, und mit ihnen hat sich vieles geändert. Man kann ruhig behaupten: vieles zum Besseren. Leider muß man immer noch pessimistisch genug sehen. Es scheint furchtbar schwer zu sein, einzuholen, was in rund 10 Jahren an Boden verloren worden ist. Als alter Praktiker möchte ich deshalb einiges über das Wesen des Sensationsfilms sagen, wie es sich mir vorstellt. Da ist vor allem das notwendige Tempo in den Vordergrund zu stellen. Ein Film ist nicht anders zu behandeln, als ein Musikstück, sagen wir eine Sonate. Der Inhalt stellt sich her durch die Pausen, Abschwächungen, Akzente, durch die Wiederholungen, das Deaescenao und Crescendo im richtigen Augenblick. Was nützen die gewaltigsten Sensationen, wenn sie nicht eingespannt sind in den notwendigen Ablauf der Ereignisse, wenn sie nicht gegen Ihr Vorher und Nachher sorgsam abgewogen sind? Nur durch solche Ausbalancierung kann die höchste Wirkung erreicht werden. Es kommt nämlich zunächst nicht so sehr auf die Größe der Sensation, als auf ihre richtige Placierung innerhalb des Films an. Den Beweis dafür wird Der Verlauf einer echten Sensationsaurnahme Phot. : Phoebus 79